Kreizkampf

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Kreiz im Schuizimma (rechts), wia de Nationalsozialistn obschaffa ham wolln

Da Kreizkampf hod 1936 im Oldnburga Münstaland stattgfundn und is oana von de wenign effntlichn Proteste gega a Maßnahme vom Nationalsozialismus im Drittn Reich gwen.

Ende 1936 hod da oldnburgische Minista von de Kirchn und Schuin, Julius Pauly, 'n Erlass herausgebm, der besagt hod, dass aus oin staatlichn Gebaidn und damit aa aus de katholischn Konfessionsschuin religiese Zeichn wia Statuen, Buidln und bsondas Kreize entfernt wern soitn. Aa in neien Gebaiden soitn koane religiesn Symbole mehr obracht wern.

Des hod zu Protestn in da gsamtn Umgebung gführt und zur Entstehung von eina Widastandsgruppm, de ihre Widastandspredigtn per Kurier an de oanzlnen Pfarrein gschickt hod. Protestschreibm an de Regierung san verfasst worn, und drei Tog noch eina Kriagawoifahrt is de easchte Delegation noch Oldnburg gfahrn, um si bei Minista Pauly persenlich zu beschwern.

Schliaßlich hod si da oldnburgische Gauleita, Carl Röver, gezwungen gfühlt, aaf eina Protestversammlung in da Münsterlandhalle in Cloppnburg am 25. Novemba 1936 den Erlass -teilweis- zruckzunehma und s Kreiz weitahi in de Schuin zu erlaubm.

De Oldnburga Münstalända ham oba außadem no gfordat, dass de nationalsozialistische Erziehung und Rassenlehre ausm Unterricht in da Schui aussignumma wern sollt. De nationalsozialistischn Machthaba ham gega de Proteste und Predigtn von da katholischn Kirch zunächst nix macha kenna. Es hod no weitare Proteste gebm, und es is sogar vorkumma, dass SA-Sturm und -Truppführa beschimpft und mit Stoana beworfn worn san.

Ähnliche Situationen heit[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]

De Meinung von de Nationalsozialistn, dass Kreize bzw. Kruzifixe aus Schuin und andan staatlichn Gebaidn entfernt wern soitn, is aa noch 'm Untagang vom Drittn Reich no vertretn worn und wird sogar bis in de heitige Zeit no vertretn.

'S Europäische Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) hod am 3. Novemba 2009 Italien dazua verurteiln woin, eina aus Finnland stammendn Klägerin a Entschädigung zu zoihn, weil de Kruzifixe in da Schui von ihrn Kindan net entfernt worn san.[1][2] 'S Urteil is zwar am 18. März 2011 von da Großn Kamma vom EGMR wieda aafghobm worn,[3] oba es gibt no vui politische Gruppierungen, de ähnliche Vorschiftn durchsetza woin.

Literatua[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]

  • Johannes Göken: Der Kampf um das Kreuz in der Schule. A. Fromm, Osnabrück 1947
  • Johannes Pohlschneider: Der nationalsozialistische Kirchenkampf in Oldenburg. Butzon und Bercker, Kevelaer 1978, ISBN 3-766-69006-X
  • Joachim Kuropka (Hg.): Zur Sache - Das Kreuz! Untersuchungen zur Geschichte des Konflikts um Kreuz und Lutherbild in den Schulen Oldenburgs, zur Wirkungsgeschichte eines Massenprotests und zum Problem nationalsozialistischer Herrschaft in einer agrarisch-katholischen Region, Vechta 1986, 2. Aufl. 1987

Beleg[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]

  1. Urteil vom EGMR vom 3. Novemba 2009 in Sachn Soile Lautsi / Italien - 30814/06 Voitext (franzesisch)@1@2Vorlage:Toter Link/cmiskp.echr.coe.int (Seite nicht mehr abrufbar; Suche in Webarchiven)
  2. Die Presse vom 3. Novemba 2009:"Richter verbannen Kreuze aus Italiens Klassen"
  3. rp-online.de 19. März 2011 "Kruzifixe in Schulen erlaubt"'