Eadzeisal
Der Artikl is im Dialekt Ostestareichisch gschriem worn. |
Eadzeisal | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissnschoftlicha Naum | ||||||||||||
Spermophilus citellus | ||||||||||||
Linnaeus 1766 |
Es Eadzeisal (Spermophilus citellus) is a Nogeviech (Rodentia) aus da Famülie vo de Echtn Heandln (Sciuridae), wos in Steppm und auf Wiesn in Vuadarasien, Middl- und Siidosteiropa dahaam is. Es is de aanziche Oat aus da Goddung vo de Eadzeisal (Spermophilus), de wos bis noch Middleiropa einegeht. Auf Standartdeitsch haaßts „Europäisches Ziesel“, wobei da Naum im estarreichischn Weatabiachl ois Neutrum dosteht, im Duden oba ois Maskulinum. Wäus heitzdog scho a recht a rares Viech is stehts in da gaunzn EU unta Natuaschutz.
An wos mas kennt
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Es Eadzeisal hod an laungzoganan Keapa mit kuaze Haxn und an relativ kuazn, leicht buschign Schwaaf. Aufn Schädl foin de klaan Uawaschln und de großn Eigaln auf. In de Waungan hoz Toschn, wo s as Fuada saummen kau. Da Keapa is 18 bis 23 cm laung, da Schwaaf 4,4 bis 7,5 cm. Es Gwicht schwaunkt - je noch da Joahreszeid, de wos grod is - vo 190 g (nochn Wintaschlof) bis 430 g (vuam Wintaschlof). Es Föö is am Bugl und auf da Seitn gööbgrau bis hööbraun, am Bauch is a wengl hölla. Waumma genau schaut, siecht mar am Bugl zoate, a bissl höllare Fleckaln. Aa um de Eigln umadum is a a wengl höllara Ring.
Lemsweis
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Eadzeisal san in Lächa dahaam, de wos sa si mit eanare Vuadahaxaln sööwa grom. Se lem in gräßan Gruppn (Kolonien), de wos owa kaa bsundare Sozialstruktua net haum. A Eadzeisal hod ollaweu meahrare Lächa: a Nestloch, wo s dahaam is, und a poa Fluchtlächa, in dees ooboscht, wauns entrisch wiad. Es Nestloch hod oft fümpf vaschiedane Eigäng und außadem a Kammal, wos Zeisal schloft und aa seine Jungan aufziagt. Nembei hoz aa no a Kammal odar an Gaung, den wos ois Heisl vawendt. Es Eadzeisal is an absolut dogaktives Viech. Obar bei an schiachn, nosskoidn Weeda bleibts aa in sein Loch. Wauns herausd san, mochns olle poa Meta a Mandal (des haaßt, se stöön si auf) und speanzln in da Gegnd umanaund. Waun a Eadzeisal dabei wos Vadächdigs siacht, pfeifz amoi gaach, damid aa seine Oatgenossn de Gfoah gneissn. Nochan woaz vua sein Loch und poscht eascht daun o, waunn wiakli da Huad brennt.
Eadzeisal hoidn an Wintaschlof vom August bis in Aprüü eine. Im Frijoa kumman zeascht de öödaren Mandln aussa, daunn de Weiwal und de jingaran Viecha. Waun daun olle draussd san, faungt de Poarungszeid au. De 2-10 Jungan kumman nockad und blind auf de Wööd. Se wean meist vom Weiwal allaanich aufzogn; gaunz söötn schaud aa es Mandal noch eana. Eadzeisaln legn fian Winta kaan Vuarod au wia da Föödhamsta, sundan fressn si aum End vom Summa an uandliche Wampn au. De Mandln gengan scho im August in Wintaschlof, de Weiwal und jingare Viecha eascht im Septemba.
Eiischneidn dans in easchta Linie olle meglichn Sauman (da Goddungsnaum „Spermophilus“ haaßt sovüü ois wia „Freind vo de Keandl“), Knoin und Zwüüfen. Zum Driwastraan hawans owar aa maunchmoi Insektna und aundare wirwelose Viecha zwengan Eiweiß.
De wichtigstn natialichn Feind vom Eadzeisal san Greifvegl, Marda und Krauna. Fian Kaisaodla und in Steppn-Üütis is es Eadzeisal des wichtigste Fuadaviech.
Wo ma s findt
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Lemsraum
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]. es Eadzeisal is a ausgsprochans Steppnviech, des wos offane, trockane Laundschoftn mit an kuazn Gros und meglichst wenig Baam zum Lem braucht. Im wesantlichn kaumma drei vaschiedane Suatn vo Lemsreim untascheidn:
- Natialiche Steppm und Groslaundschoftn, wia mas vuar oim im Ostn vo Eiropa und am Balkan findt
- Kuituasteppm, de wos aus aana extensivn Beweidung entstaundn san (z. B. Trocknrosn), und oide Agrarlaundschoftn
- Spuatplätz und Flughäfn, wo des Gros ollaweu kuaz ghoidn wiad und kaane Baam umanaunda stengan
Des kuaze Gros und de offane Laundschoft is weng dem wichtig, doss an guadn Ausblick hod, wauns aum Passara is und Mandal mocht.
Vabreitung
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Es Eadzeisal hod sein Uaschprung aufm Balkan, wo s auf ausdrickate Beagwiesn dahaam is. Sei heitigs Vabreitungsgebiet is am Aufaung vom Mittloita entstaundn. Domois san vüüle Wööda umghockt wuan, auf doss ma meah Plotz fian Ockabau und fia d Viehzucht hod. Auf de Weis san vüü neiche, offane Lemsreim entstaundn, und de Oat hod se ausbraadn kennan. Heitzutog is in Östarreich (Wean, Niedaöstareich und Buagnlaund), da Tschechischn Rebublik, da Slowakei, da Ukraine, Ungarn, im ehemolign Jugoslawien, Rumänien, Moidawien, Buigarien, Griechnlaund und da Tiakei dahaam. Im Ostn vo Deitschlaund und in Poin is ausgstuabm. Seid 2006 prowiat ma owa im Eazgebiag umanaund, ob ma s aufs Neiche ausiedln kau; aa in Poin rennd a so a Projekt.
Schutz
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Bis in de sechzga Joah woas in sein Vabreitungsgebiet iwaroin recht heifig. De Bauan san si s net bsundast gstaundn auf des Viech, weus n Droad gfressn hod, in de Fööda umanaundagrom hod und se de Kiah in de Lecha d Haaxn brochn haum. Im Ostn vo Östarreich hods zweng dem friara sogoa Prämian fia Schwaafal und Uăwaschln vo higmochtn Zeisaln gem.
Aa waun des Viech scho laung neama gjaugt wiad, weans vuar oim in Middleiropa ollaweu weniga. Da wichtigste Grund fia des is, doss da Lemsraum imma mea vaschwindt – Wiesn und Trocknrosn woxn zua oda wean umgockat. Außadem wean auf Spuatplätz de Viecha oft umgsiedlt, weu s in Rosn himochn; de Umsiedlarei haut owa net ollaweu hi. De restlichn Pobulaziaunan haum oft es Problem, doss recht isoliad vo aundare san. Des haaßt, de Gfoah vo da Inzucht is recht hoch; und waun a so a isoliade Pobulaziaun amoi ausgstuam is, kennan kaane neichn Viecha vo wo aundas nochkumman. Um greßare Städt umadum is oft es Problem, doss frei rennate Hunzviecha denan Eadzeisaln an Stress mochn.
Zweng oidem is des Eadzeisal in da EU ois Natura 2000 Schutzobjekt in de Auhäng II und IV vo da FFH- Richtlinie augfiahd. Des haaßt, olle Stootn, de wos bei da EU san und wo des Viech vuakummt, miassn des Eadzeisal untar an strengan Natuaschutz stöön, seine Pobulaziaunan dahoidn und sogoa speziölle Schutzgebieta fia de Oat ausweisn. In da intanationäun Roodn Listn vo da IUCN güüz ois vulnerable, des haaßt gfährdet.
Litaratur
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]ENZINGER, K & F. WALDNER (2006): Vorkommen und Schutz des Ziesels in Niederösterreich. Kurzfassung des Endberichts. Ein Projekt des Naturschutzbund NÖ gemeinsam mit dem NÖ Landesjagdverband; gefördert durch den NÖ Landschaftsfonds. Naturschutzbund Niederösterreich, - Wien 68 S
SPITZENBERGER, F. (2001): Die Säugetierfauna Österreichs. Grüne Reihe BMLFUW, Band 13, - Wien, 895 S
SPITZENBERGER, F. (2005): Rote Liste der Säugetiere Österreichs (Mammalia). In: ZULKA, K. P. (Hrsg.): Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs. Grüne Reihe BMLFUW, Band 14/1, Böhlau Verlag, Wien, Köln, Weimar, 45-62.
Im Netz
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]- Eadzeisalprojekt vo da Weana Uni mit Deteus iwa Vahoitn und Biologie (englisch)
- Beschreiwung bein Natuaschutzbund Östareich
- Is Eadzeisal auf da Pädaschduafa Haad
- Projekt fia de Wiedaaunsiedlung in Sachsn
- Projekt fia de Wiedaaunsiedlung in Poin (poinisch)
- Is Eadzeisal in da Rodn Listn vo da IUCN (englisch) (Seite nicht mehr abrufbar; Suche in Webarchiven)
Dea Artike is ois zimfti in de Hall of Fame (Ruhmeshoin) aufgnumma worn.
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