Guada Rutsch
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„Guada Rutsch!“ oda „An guadn Rutsch ins neie Joa!“ is a haifiga Silvestergruaß. Damit winscht ma an aundan, dass a guad ins Neie Joa kumma soit. Dea Gruaß losst si etwoa ob anno 1900 nochweisn.[1]
Dea Spruch kummt woascheinlich vaum jiddisch-rotwöischn Roischeschune tov und moant an "guadn Aufaung vaum Joa" (weatlich "an guadn Kopf vaum Joa"). Roischeschune is im Jiddischn da Neijoasdog.
Heakunft
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Es gibt zwa wesentliche Theorien iwa de Entstehung vau dera Rednsoat:
- Heakunft ausm Jiddischn bzw. Rotwöschn "Roischeschune tov": Siegmund A. Wolf hod in seim Buach Deutsche Gaunersprache. Wörterbuch des Rotwelschen gschriem, dass da Silvestergruaß „Guada Rutsch“ a Obleitung und Verballhornung ausm hebräischen ראש השנה טוב – Rosch Haschana tov, weatlich „an guadn Kopf (Aunfang) vaum Joa“, warad.
- Herkunft vau „Reise“ oda „Foat“: „Irgend wohin rutschen, im Scherz: fahren. An Feyertagen rutscht das lebsüchtige München gerne auf Bering oder ins Hesselloh.“ Schreibt da Schmeller im "Bayerisches Wörterbuch".[2]
Schau aa
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Literatua
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]- Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. 1. Auflog. 6. Nachdruck. Klett, Stuttgart u. a. 1997, ISBN 3-12-570600-9, S. 684 (Lemmata Rutsch I und Rutsch II).
- Simon Neuberg, Walter Röll: Anmerkungen zum „Guten Rutsch“. In: Jiddistik Mitteilungen Nr. 28, Novemba 2002, ISSN 0947-6091, S. 16–19.
- Lutz Röhrich: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Band 4: Oben – Spielverderber. 4. Auflog. Herder, Freiburg u. a. 1999, ISBN 3-451-04800-0, S. 1266 (Lemma Rutsch).
- Walter Röll: Guten Rutsch? In: Jiddistik Mitteilungen Nr. 27, Aprü 2002, ISSN 0947-6091, S. 14–16.
- Hansjörg Roth: „Guten Rutsch!“. In: Jiddistik Mitteilungen Nr. 28, Novemba 2002, ISSN 0947-6091, S. 12–15.
- Siegmund A. Wolf: Deutsche Gaunersprache. Wörterbuch des Rotwelschen. Unvaändata Nachdruck der 2. Auflog vau 1985. Buske, Hamburg 1993, ISBN 3-87118-736-4, S. 269 (Nummer 4633 Rosch).