Rudolf Kriß
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Rudolf Kriß (* 5. Meaz 1903 in Berchtsgoan, † 15. August 1973 in Berchtsgoan), Brauareibsitza in Berchtsgoan, woa Voijkskundla unn Naziopfa.
Lemn
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Noch da Ausbuijdung zu am Diplomkaafmo in Minga hot ea doatn aa 1929 mit a Disseatation iabas „Gebärmuttervotiv“ promovieat. Ob 1933 worea oijs Privatdozent in Wian angaschieat. Doatn hot ea aa de Sommlung fia religiöse Voijkskund gleitet unn 1935 de Profässua ealongt. Oijs religiösa Voijkskundla unn Gegna vom Hitla hot ea nochm Onschluss 1938 Leavabot eahoijtn. Aufgrund oana reschimkritischn Eißarung is ea am 25. Septemba 1944 fia Houchvarat vom Voijksgrichtshof zum Dod vauateijt unn spada zura lemnslonga Hoft bgnodigt woan.
Noch am Kriagsend wor ea ob Mai 1945 bis 1946 da zwoate vo de Amerikana bsteijde Nochkriagsbiagamoasta vo Berchtsgoan. Des Omt hot a vom 28. Mai 1945 bis zum 13. März 1946 ausgiabt.[1] Donoch hot ea longe Joa fia de CSU am Kreistog vo Berchtsgoan onghäat. Ea woa Eanvoasitzanda vo de Vaeinigtn Weihnachtsschitzn vom Berchtsgoana Lond, mit dene wor ea net nua aufgrund seina Voijkskundlarei sundan aa wegan dea gmoansama reschimkritschn Hoijtung im Drittn Reich eng vabundn. Sei wissenschoftliche Dädigkeit hot ea fia kuaze Zeit in Soijzbuag unn donn in Minga foatgsetzt. Ea hot aa Foaschungsreisn noch Nordafrika untanumma unn sei Sommlung eaweitat, de ea 1951 dem Boarischn Nationalmusäum oijs Schenkung iabalossn hot.
Ea hot iaba 14.000 Votivgomn unn ondane Zeigniss religiösa Voijkskunst aus Mittleuropa gsommeijt, mim Oijpnraam oijs Schwarpunkt. Sei Sommlung is seit 1951 im Bsitz vom Boarischn Nationalmusäum unn woa ab 1961 im Voijkskundlichan Deil zum sejng. Seit 1995 iss im Straubinger Herzogschloss, a Zwoagsteijn vo dem Musäum, untabrocht.[2]
Sei Adoptivsohn Lenz Kriss-Rettenbeck is ebenfoijs a Voijkskundla unn 1974 Generaldirekta vom Boarischn Nationalmusäum woan.
A Ontrog, des 2004 eigweihde neichane Berchtsgoaner Gymnasium noch Rudolf Kriss z'bnenna, is am Berchtsgoaner Gemeinderoat gscheitat.
Weak
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]- Das Gebärmuttervotiv; 1929, Filser Verlag
- Die religiöse Volkskunde Altbayerns; 1933, Rohrer Verlag
- Bauernmalerei aus drei Jahrhunderten; 1936
- Freiheit und Bindung; 1936, Saturn Verlag
- Die schwäbische Türkei; 1937, Schwann Verlag
- Das Berchtesgadener Weihnachtsschießen und verwandte Bräuche, 1941, Hölzl Verlag Wien
- Sitte und Brauchtum im Berchtesgadener Land mit Sebald Tewes; 1947, Filser Verlag
- zweite Auflage mit Illustrationen von Paul Ernst Rattelmüller, 1963 Verlag Berchtesgadener Anzeiger
- Im Zeichen des Ungeistes; 1948, Filser Verlag
- Wallfahrtsorte Europas ; 1950, Hornung Verlag
- Kultur und Volk; 1954, Österreichisches Museum für Volkskunde
- Peregrinatio neohellenika: Wallfahrtswanderungen im heutigen Griechenland u. in Unteritalien mit Hubert Kriss-Heinrich; 1955, Österreichisches Museum für Volkskunde
- Eisenopfer: Das Eisenopfer in Brauchtum u. Geschichte mit Lenz Kriss-Rettenbeck; 1957, Hueber Verlag
- Die Darstellung des Konzils von Trient in Hans Pfitzners musikalischer Legende „Palestrina“; 1962, Hans-Pfitzner-Gesellschaft
- Die Berchtesgadener Tracht; 1973, Verlag Berchtesgadener Anzeiger
- Volkskundliche Anteile in Kult und Legende äthiopischer Heiliger mit Hubert Kriss-Heinrich; 1975, Harrassowitz
- Volkskundliches aus altbayerischen Gnadenstätten; Filser
- Berchtesgadener volkskundliche Schriften; Filser
- Volksglaube im Bereich des Islam; Harrassowitz Verlag
Beleg
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]- ↑ Helmut Schöner: Berchtesgaden im Wandel der Zeit. Ergänzungsband I, 1982. s. S. 168
- ↑ Nina Gockerell: Bilder und Zeichen der Frömmigkeit. Sammlung Kriss., 1995