Text:Ealkenig (1782)
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832) hod 1782 de Balladn Erlkönig vaeffentlich
Ealkenig
[Am Gwëntext werkeln]1) Wea reit no so spät duach Nocht und Stuam ?
Es is da Voda mit seinem Buam
Er hoid den Gschropn fest im Oam
ea hoid eam sicha, ea hoid eam woam
2) "Wos hoids da d'Händ vuas Gsicht so bled ?"
"Da Ealkenig, siachst eam ned ?
Mid da Krone und an Schwaaf ?"
"Bua, des is a Neblstraaf"
3) "Liaba Bua, kumm, geh mid mia !
Scheene Gspüü spüü i mid dia.
Bunte Bleamal bliahn am Straund
Mei Muada hod an goldans Gwaund"
4) "Voda, Voda, heast du ned
Was da Kenig mit mia red ?"
"Bleib nua stad, mei liabes Kind,
In de Bladdln rauscht da Wind"
5) "Scheena Bua, kumm mid mid mia
Zu meine Dechta i di fiah
De taunzn schee in Ringlrei
Und wiegn und taunzn und dudln di ei"
6) "Voda, Voda, siachst du duat
"Die Dechta an dem finstan Uat ?"
"Mei Bua, mei Bua, des is a Draam
Des san de oidn Weidnbaam"
7) "I steh auf di, mi raazt dei Gstoit"
"und waunst di weahst, brauch i Gewoit"
"Voda, Voda, jetz greift da mi au"
"So weh hod mia no kaana dau".
8) Dem Vodan graust, ea tummlt si gschwind
Und hoid gaunz fest des waanade Kind
Daun kummt a haam, mit Müh und Nod
do in sein Oam der Gschropp woa tot.