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Woifauslassn

Aus Wikipedia

Des Woifauslassn, oda in manche Ort aa Woifauslaitn gnennt, is a oida Voiksbrauch im Boarischn Woid. A etwos eatana, nimma so oft vawendeta Begriff is des Woifaustreibn.

Da Brauch stammt aus da Zeit, ois Hirtn des Viech aaf de Bergweidn und Wiesn vom Boarischn Woid vor Bärn und Weaf ham schützn miassn. Wenn des Viech im Herbst ins Doi brocht war, is da Woif "ausglassn" worn, so dass a se wieda ibaoi (aa aaf de Viehweidn) beweng hot kenna. Im Fruahjoahr, bevoa des Viech wieda aaf de Bergweidn triem worn is, werd da Woif "ausglait" (vo de Beag-Viechweidn vatriem). Des ois gschicht mit vui Lärm und Glocknglait. Duachgfiaht werd des vo den Jugandlichn im Dorf. Zusätzle hängt ma de Kiah Glockn um an Hois. Dern Glait vatreibt de wuid Viecha, und ma hot valorne Viecha bessa wiedafindn kenna. Zusätzle hot da Hirt vo Zeit zu Zeit mit seina "Goaßl" (a Ort Peitschn), de an ohrnbetaibandn Knall vaursacht hot, gschlong. Am End vom "Hirtnjoahr" (vo März bis Ofang Novemba) hot da Hirt des Viech in de hoamischn Ställ triebn und hot vo de Bauarn sein Joahreslohn gfordart. Um eahnane Fordarunga Ausdruck zum valeihn und um se iba des glungane Hirtnjoahr zum gfrein, ham se de Hirtn sejba de Glockn umgschnoit und mit eahnane "Goaßln" gschlong.

Heitigs Brauchtum

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Aa heit treffan se Joahr fia Joahr am Obnd vor Martini (11. Novemba) de Jugandlich vom Dorf oda da Gmoa, um den Brauch zum pfleng. Dozua schnoin se se de 20-90 cm großn und bis zu 35 kg schwarn Glockna um d'Hüftn oda um d'Schuita und ziang in Reih und Gliad vo Haus zu Haus. De urspringle gebraichlichn kloana Kuahglockn wern duach den Konkurrenzkampf vo de oanzalna Gruppn im Lauf vo de Joahr duach imma greaßare und laudare Glockna ersetzt. De Ofiahra vo da Gruppn nennt ma den "Hi(a)rta!, de gsamte Gruppn hoaßt "Woif". Da Woif maschiert hinta seim Hiarta her vo Haus zu Haus. Voa jeda Hausdia werd kräfte glait, bis da Hausherr de Dia eaffnat. Dann hebt da Hiart sein Stock und gibt domit den Befehl zum Aafhearn vo dem Glait. Jeda muass jetzt ganz stad sei, denn da Hiart sogt jetzat sei Hiartasrpuch aaf (oana vo den Hiartasprück, de vo Ort zu Ort und sejbst vo Familie zu Familie untaschiedle sei keannan, is weita unt zum findn). Noch dem Spruch werd wieda glait, und da Hausherr gibt dem Hiarta de "Hiartngejd". San olle Haisa obganga, begibt ma se ins Dorfwirtshaus, um da bai ana Maß Bier bis in de friahn Morgnstundn zum laitn. Des Brauchtum vom Woifauslassn werd no in mehrare Ortn insbsondare im Mittlarn Boarischn Woid pflegt. Des greßte Treffn vo dera Ort findt in Rinchnach statt. In Arnbruck, Grafling, Kaiknriad und Drachslsriad enen se da Brauch Woifauslaitn; da Begriff beziahgt se dann aaf de "Hinausleitn" vom Woif, währand beim "Woifauslassn" gmoant is, dass da Woif im Winta wieda aaf de Weidn dearf, do koa Viech mehr in Gfahr is. Hiartaspruch(im niedaboarischn Dialekt „Kimmt da Hirt mit seiner Giart; hod des Johr mid Freid ausghiart; 27 bis 28 Wocha is a lange Zeit; hana me scha sakrisch af Martini g’freid; bine g’sprunga über Distln und Dorn; hods me scha sakrisch ind Zehan gfroan; kime hoam, steht a griachal blaue Suppm am Disch; sogtda wos von am bessan Essen; haud da Bairin oane ei in’d Fressn; sogt da wos vo am druckan Ko; haut na da Bauer oane afe afs Loh; Geh Bairin mogst ned schnai einespringa, und a Zwiemakl usabringa, geh, a Zwiemakl is na ned gnua, duast na a Sackl Epfe dazua, Drum haue heid mein Stock am Disch, dasts wissts das heid Martini is!“ Ruaf vom Hiarta zur Gruppn (Woif): Hiarta: "Buama?" Gruppn: "Jo!" Hiarta: "Seid's oizam do?" Gruppn: "Jo!" Hiarta: "Riegelt's engg!" Version Rohrmünz (im niedaboarischn Dialekt „Iatz kimmt da Hirt mit seina Girt; er hod dös Johr scho fleißig ausghirt. Iatz werdn’s scho boid siebnazwanz’g Wocha, möcht ma aa scho boid Feierab’nd mocha. Siebnazwanz’g Wocha is a lange Zeit, hab’n uns scho lang auf Martini g’freit. Da Hirt muaß renna durch Regn und durch Wind, dass eam s’ Wassa über’n Oasch oberrinnt. Da Hirt muaß renna durch Distln und Dearn, dass er narrisch möcht werd’n. Wenn er hoamkimmt hot er a kearbraune Suppn in da Rean, dö muaß er se aa no begehrn. Wenn er ebb’s sogt um a druggas Koh, haun’s eam oane auffe auf’s Loh. Dö Bauern, dö Schlankerln, woll’n koa Wies und koa Reh ei’zäun, wenn eana a Stückl ei’kimmt möchtn’s aa no a weng krain. Mit’m Messer dastocha, mit’m Sack dahaut, is aaf Martini an Hirta sei Brauch.

Iatz wird da Bauer in d’Kammer springa, wird an Zwanzga bringa. Mit am Zwanzga habn ma ned gnua, möcht ma no a schwarz Stückl Brot dazua!“ Es gibt vui vaschiedane Variantn vom Hiartaspruch.

Glockn und Goaßln

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Ma untascheidt grundsätzle zwischn de normaln Woifauslassa-Glockn, de an rechteckign, grod zualaafade Grundform ham und de Froschmaila, klassische runde Kuahglockn, wia's aa im Oipnraum bei Kiah Vawendung findn, wennglei de beim Woifauslaitn vawendetn Glockn oft weitaus greaßa san. Neba neie Glockn wern aa oide, beinah historische Glockn, de vo Genaration zu Genaration weidagebn worn san, imma no beim Woifaulassen bnutzt. De Glockn wern noch Greaß untaschiedn, so is a 35er a Glockn mit na Heahn vo 35 cm. Vo 20 cm bis 90 cm wern (in 5er bzw. 10er-Schriad untaschiedn) olle Greaßn vawendt, wobei de kloanarn Glockn mehr vo de Jingan bnutzt wern. Duach de vaschiedanan Greaßn ergem se aa untaschiedliche Tonlagn. Freahra san de Glockn gschmiedt (z. B. aus Messing) worn, heitzdog aus Blech gschnittn und zu der Form zammbong, oschliaßnd entweda galvanisiert oda lackiert. Nua da Köppe werd no gschmiedt. De Reaman bstehna aus Leda, je noch Glockngreaß wern Breitn zwischen 5 cm und 12 cm vaorbat, duach a Schnoin is a Eaffnen bzw. a Längvaändarung meagle. Neba schlichte Ledareama gibt's aa reich vazierte mit eigflochtane bunte Bända. Froschmaul-Glockn wern nur in manch wenign Ortn glait, meistns zamma mit normale Woifauslaita-Glockn. Do hot se oft a ausgfeite Choreografie entwicklt, um de Klangfarbn vo de untaschiedlichn Glocknforman zua Gejdung zum bringa. De Trogweis vo de Glockn-Reama is untaschiedle. Währand im Viechtacha Raum de Schuitatrogweis voaherrscht, wern de Glockn im Renga Raum um de Hüftn gschnoit, dementsprechand variiern de Reamalängan ned nua anhand vo da Glockngreaß, sondarn aa anhand vo da Trogweis. De Goaßln bestehnan aus am rundn ois Grief dienandn Hoizstock, an dem de Striek befestigt wern. De Strieck wern mitananda vaflochtn, an da Spitzn werd a kurz schmois Ledastück bfestigt, des fia den lautn Knoi sorgt.