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Andreas Dominikus Zaupser

Aus Wikipedia


Der Artikl is im Dialekt Hausrukfiatlarisch gschriem worn.
Andreas Dominikus Zaupser

Da Andreas Dominikus Zaupser[1] (* am 20dn Dezemba 1746 in Minga[2], † am 1dn Juli 1795 a doat), woa a boarischa Juarist, Filosof, Fraimaura und Schriftschdöla. Bekaunt is a heit foa oim zweng seim Boarisch-Hochdeitsch Weatabuach, wos im Joa 1789 untam Nám "Verſuch eines baieriſchen und oberpfälziſchen Idiotikons" aussa kema is.

Da Zaupser Andreas hed oisa junga eigentli a Pfoara wean soin und is desweng zu de Benedikdina in Owaoitaich gschikt woan. Doat is a owa nu ois Noviz wida weka, foa oim wai a gsundhaitli ned guad bainaund woa. Zruk in Minga hod a daun Recht schdudiad und is so a Juarist woan. Ea is zeascht Regisdratoa gwen und 1773 daun Hofgriagssekretea. Im söbn Joa schreibt a de rechtswissnschoftliche Schrift "Gedanken über einige Punkte des Kriminalrechts". 1774 wiad a Expeditoa und Hofgrichtsrod. 1781 ged a zu de Maltesa-Rita dazua und 1784 wegslt a fu da Oawad baim Gricht auf d'Uni und wiad Brofessa fia Filosofi, Logik und Metafisik, zeascht auf da heazeglichn-marianischn Laundesakademi und schbeda auf da Milideakademi.[3]

Da Zaupser Andreas is in deara Zeid oiwai meara zan Aunhenga fu da Aufklearung woan und ea woar a bai de Iluminatn dabai, oiso de Fraimaura. In seine Schriftn hod a foa oim geng d'Mocht fu da Kiacha kembfd und dea ian Ainflus auf d'Gsöschoft und t'Bolidik in Boarn. Wia owa da Kuafischt Max Josef (Maximilian III. Joseph) gschdoam is, dea d'Aufklearung recht audrim hod, hod si t'Situazion gendat. Noch dem da Zaupser im 1780ga Joa a Schreim geng d'Inquisizion aussa brocht hod, griagt a an sauwan Wüki mim Gruawa Fraunz Xafa, an schoafn Jesuitn.[4] Dea hod seine Schriftn konfiszian lossn und dafia gsoagt, das a si foa da fasaumitn boarischn Owalaundesregiarung rechtfeating miassn hod. Noch dem a si owa doat öfentlich zan katholische Glaum bekend hod und s'Credo aufgsogt hod, woa de Aungelengheit damid aunschainend wida ealedigt. Auf jedn Foi hod de Gschicht seina Kariea ned gschot.[5]

In deara Zeid hod da Zaupsa Andre a des fia d'Linguisdik und t'Dialektologi am wichdigan Buach iwa d'boarische Schbroch gschrim, s'"Verſuch eines baieriſchen und oberpfälziſchen Idiotikons". Des Biachi woa schbeda oane fu de Foalong fia'n Schmella Hauns sei Weatabuach in fia Bend.

A guada Freind fu eam woa da Westnriada Loarenz. Mid eascht 49 is da Zaupsa Andre gschdoam, noch dem as schwa an da Lung ghobt hod.

S'Boarische Idiotikon

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Verſuch eines baieriſchen und oberpfälziſchen Idiotikons, 1789

Sai fia d'Geamanisdik und fia t'Dialektologi bsondas wichdigs Weak is sei Idiotikon, oiso Weatabuach, fum Boarischn in Owa- und Niedabayern und da Owabfoiz. Idiotikon woa domois a gengigs Woat fiar a Weatabuach, oiso d'Beschreibung fu am Idiom, des iwahaupt koa negatife Bedeitung hod und nix mid Idiot z'doa hod. In da Schweizwiad dea Begrif a heit nu fawent. Des im 1789ga Joa aussa kemane Buach is owa ned neta a Boarisch-Hochdeitsch-Weatabauch, sondan lifat im Foawoat a a Legitimazion, warum des Buach iwahaupt gschrim woan is, de ma foam Hintagrund fum schbadbarokn Schbrochnschdraid faschdee muas. Aussadem is nu a kuaze Obhaundlung drin iwa de Gramatik und d'richdige Ausschbroch fum domoling Boarischn.

Des Buach bschded aus zwoa Bend, de nochanaunda im 1789ga Joa aussa kema san, wobai da zwoate Baund a Eagenzung is. Doat schreibt da Zaupsa Andre a driwa wia da easchde Tei fu de aundan wichding Gschdudiadn aufgnuma woan is und fataidigt sei Buach geng denan eana Kritik. Im oanzönen bschdengan de zwoa Biacha aus foigende Kapitl:

Da easchde Baund

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  • Titlbladl: des segz im Kasdl rechts
  • Widmung: Den zween groſſen deutſchen Sprachforſchern, Herren Adelung und Fulda, widmet dieſen Versuch Ihr ergebenſter Verehrer Zaupfer*
  • Foawoat: oigemaine schbrochwissnschoftliche Eaklearungen zan Boarischn, zan Owabfeizischn und a de Nochbamundoatn in da Schwaiz, in Diaroi und in Estareich. In dem Obschnid fint ma a seine Ausfiarungen, warum a iwahaupt des Buach gschrim hod.
  • Grammatikaliſche Bemerkungen über die baieriſche und oberpfälziſche Mundart (105 duachnumariade Seitn)
    • Von den Artikeln (Seitn 7-8)
    • Von den Zeitwörtern (Seitn 8-9)
    • Woatlisdn (Seitn 12-85)
    • Nachtrag (Seitn 85-88)
    • Baieriſche und Oberpfälziſsche Sprüchwörter (Seitn 89-104)
    • Erratum (Drukföla, Seitn 105)
  • Nachſtehende Bücher ſind auch in der Lentneriſchen Buchhandlung verlegt und um beygeſetze Preiſe zu haben

Da zwoate Baund

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Da zwoate Baund hod in Titl "Nachleſe zum baieriſchen und oberpfälziſchen Idiotikon" und bschded aus 66 Seitn de si auf foigende Kapitl aufdailn:

  • Erſte Abtheilung. Lebende Mundart. Von Andreas Zaupſer
    • Auf Fuldaſ Grab (a Gedichtl auf Hochdeitsch fian Friedrich Carl Fulda, dea wo a Joa dafoa gschdoam is, bai dem oidgeamanische Godheitn augruafn wean, 2 Seitn)
  • Vorbericht welcher geleſen werden wünſcht (do fataidigt si da Autor geng de dailwais kritischn Reakzionen auf'n easchdn Tei fu seim Buach, 10 Seitn)
  • Errata im Idiotikon (do schlogt a nu a dialektalare Schreibwais fia a boa Weata fum easchdn Baund foa)
  • Noch einige grammatiſche Bemerkungen (51 duachnumariade Seitn)
    • oigemaine linguisdische Ausfiarungen (Seitn 2-8)
    • Woatlisdn A-Z (Seitn 8-44)
    • Anhang (Seitn 45-48)
    • Noch einige in Baiern und der oberen Pfalz gewöhnliche Sprüchwörter (Seitn 48-51)

Intressant is a, das des fu eam dokumentiade Boarisch, oiso de Foam wias im schbadn 18dn Joahundat gret woan is, goa ned so waid wek fumheitingBoarisch is. Des güt natiali blos fian richding boarischn Dialekt und ned fia de Umgaungsschbroch in Bayern, de jo schau hoibwegs schdoak fum Hochdeitschn beainflust is. Aussadem kau ma im zwoatn Baund fum Idiotikon lesn, wos domois schau de Kritik gwen is, geng a Kodifiziarung fum Boarischn und geng des, das as Boarische a aigene Schbroch sei soid. Oft han des genau de söm Argument, de a heit oiwai wida foabrocht wean fu Leit, de liawa a grosse Hochdeitsche Schbroch haum woin und geng a separats Boarisch han.

'* Aunm.: De Schdön in Kuasif han d'Oaginalschreibwais fum Zaupsa. Dabai muas ma aufbassn, das des "ſ" in da Fraktuaschrift ois "s" glesn wean muas!

Hisdoarischa Kondext

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Da Zaupsa Andre hod augfaungt, das a si mid schbrochwissnschoftliche Sochan und mid seina aiganen Schbroch bschefdigt, wia grod a boa Joa dafoa da schbadbaroke Schbrochnschdraid z'End gaunga is, zu Gunstn fum neichn oigemain fabindlichn Hochdeitsch auf Basis fu da owasegsischn Schriftnoam fum Johann Christoph Gottsched. Damid hod si owa a Schreibwais duachgsezt, de si ned um de owadeitschn Schbrochfoamen in Bayern und Estareich gschead hod und so dailn si de Gschdudiadn fu da neichn Genarazion im Sidn in zwoa Grupn: de de dafia kembfm, das si de neiche Noam a im Sidn schnö duachsezt und de, denan des eigentli ned so recht is. Da Zaupsa Andre ghead eha zu da zwoatn Grupn.

Noch dem owa de neiche hochdeitsche Schriftnoam schau ofiziel festglegt woan is, a duach Gsez und schdotliche Foaschriftn, hod si ob dem Zeidbunkt de neichde Genarazion fu Leit, de si mid owadeitsche Schbrochfoamen bschefdigt haum, des neta nu auf Basis fu da Dialektkunde mochn kina. So entschded ob deara Zeid de neichn wissnschoftlichn Richdungen fu da Dialektologi und da Foikskunde. Domois woan de wissnschoftlichn Termini owa nu ned so genau definiad wia heit und aso moand da Zaupsa mim Woat "Baierisch" neta de Schbroch fu Owa- und Niedabayern. Des Owabfeizische zöd a exdra auf. Intressant dazua is owa a sei aigane Analisn fu da Schbrochfawauntschoft im Foawoat fum Idiotikon:

"Die baieriſche Mundart iſt nach dem Urtheile der Reiſebeſchreiber unter allen deutſchen die rauheſte nach der schweizeriſchen. Dürften ſie nicht hinzuſetzen, nach der tyroleriſchen? Der Tyroler füllte beyde Backen, wenn er zu reden anfängt. Sein Mund ſcheint von hundert Wörtern trächtig, wie er mit Einemmale, qua data porta, herausſtoſſen will. Die Sprache der Baiern ist zwar nicht minder hart, aber nicht gar ſo voll und pausbackend, wie die ſeiner südlichen Nachbarn. Man bemerkt vielmehr etwas Gemächliches und Nachläßiges in der Ausſprache des gemeinen Mannes in Baiern, welches nicht wenig zur Unverſtändlichkeit seiner Ausſprache in niederdeutſchen Ohren beiträgt."

Zu da Schbroch fu Estareich und deara ia Fawauntschoft zu dem wia ma in Bayern ret, sogt da Zaupsa foigendes. Wichdig zan wissn is, das a dabai owa neta as Eazheazogdum Estareich moand, wo domois as ifia'l und s'Eazbisdum Soizbuag nu ned dazua gehad haum:

"Die nächſte Verwandſchaft hat die baierische Sprache mit der öſterreichiſchen. Herr Adelung nennt dieſe ſogar die Tochter der baieriſchen. Sie iſt wirklich weicher, feiner und geſchwinder als ihre Mutter, und in ihrem Accente bemerken die Ausländer etwas kreiſchendes, welches bey der baierischen nicht der Fall iſt. Beyde zuſammen genommen nennt man die Donauſprache."

Ma meakt in d Aussong kloa, das fia eam a Untaschiad woa zwischn dem wos im Noadn gret wiad und dem, wos ma in Bayern und Estareich gret hod. Intressant dabai is a, das ea de nöadliche Schbrochfoam "niederdeutsch" nend, a Begrif dea heit enga definiad is und a aundane Bedeitung hod. (Schau unta Nidadeitsch)

In seina Analisn han a de wichdigan Eakentnis fu da schbedan linguisdischn Foaschung schau foa wek gnuma, es keman owa a schau an Haunf Cliches und Topoi fia, de heit a nu oiwai iwas Boarische gsogt wean. Ea betont owa a, das de boarische Schbroch gemainsaum mim Estareichischn a umfaungreichs Vokabular haud und de aundan Mundoatn in nix nochschded:

"Sie haben viele gemeinſchaftliche, den Niederdeutſchen unbekannte Wörter, denen es am Ausdrucke deſſen, was ſie bezeichnen gar nicht fehlet."

Intressant is a, das da Zaupsa sei Buach de zwoa prominentasdn Schbrochgschdudiadn fu seina Zeid widmet, nemli in Friedrich Carl Fulda (1724–1788) und Johann Christoph Adelung (1732-1806). Da Fulda hod umara des söwe wia ea im Schwobischn-Wiatnbeagischn gmocht und is recht wichdig fia de doating alemanischn Dialekt, da Adelung auf da aundan Sait, woa oana fu de eneagischsdn Fadreta fu da neichn hochdeitschn Schreibwais und midfaauntwoatlich fia a boa fu de recht negatifn Cliches und Foauatail gengiwa de owadeitschn Mundoatn.

Noch dem da Zaupsa Andre schau gach dano gschdoim is, haum d'mearan Leit sei Buach schnö wida fagessn. Des is auf da oan Seitn drau gleng, das grod do recht tuabulente Zeidn woan, mid da Franzesischn Revoluzion, in End fum Heiling Remischn Reich und de Griag gengan Napoleon, auf da aundan Seitn is a zu genau zu deara Zeid a politischa Deitschnazionalismus entschdaundn, dea bsondas fu da neichn Wissnschoftsrichdung fu da Geamanisdik untaschdizt woan is und wo ma de Dialekt und de Untaschiad zwischn de faschidanen Schbrochfoamen in Deitschlaund kloa ren woit.

Eascht da Schmella Hauns (1785-1852) hod des Boarische Idiotikon fum Zaupsa wida ausgrom und mid nu aundane Beleg draus a neichs umfaungreichas boarischs Weatabuach gmocht. Desweng güt da Schmella heit ois Begründa fu da deitschn Mundoatfoaschung und d'Oawad fum Zaupsa Andre kend aussa a boa Expeatn neamt.

  1. Andreas Dominikus Zaupfer (sic!), bibliografischer Eintrag bei Google Books@1@2Vorlage:Toter Link/books.google.at (Seite nicht mehr abrufbar; Suche in Webarchiven)
  2. Allgemeine Literatur-zeitung 1827 Ergänzungsblätter zur A.L.Z., Seite 475, Zitat: Andr. Zaupser ward, nach der eigenen Angabe ſeines Sohnes am 20. December 1746 geboren, auch hat er noch: "hiſtoriſche Anmerkungen über die Abſchaffung der Feyertage in Baiern" (Minga 1773) in Druck gegeben
  3. Köbler Gerhard, Kriminalrecht (Memento des Originals [1] vom 19. Juli 2011 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.koeblergerhard.de, www.koeblergerhard.de - ZAUPFER, Andreas (sic!)
  4. Johann Samuel Ersch: Repertorium über die allgemeinern deutschen Journale und andere periodische Sammlungen für Erdbeschreibung, Geschichte und die damit verwandten Wissenschaften, Lemgo, Verlag der Meyerschen Buchhandlung 1790, Gruber (Franz Xaver), Zitat: Exjesuit: predigt wider Zaupser
  5. August Ludwig von Schlözer: Stats=anzeigen, Zwölfter Band, Göttingen 1788, Eintrag: 1780, Zaupſer, Kapitel: Illuminaten in Baiern, Seite 267

Aunmeakung: Bai de Beleg fu Google Books is da Naum oiwai foisch gschrim, nemli is "Zaupfer", wai denan eana automatische Digitalisiarungssoftware des "ſ" fu da Fraktuaschrift ois "f" eakend und ned ois launges "s", so wias eigentli ghearad. Ma fint in Andreas Dominikus Zaupser doat oiso blos, waun ma des foische "Zaupfer" aigibt.