Der g'schupfte Ferdl
Der g´schupfte Ferdl is aans vau de bekauntastn Liada vaum Gerhard Bronner. Es is a Kabarettliad bzw. Chanson, des wos zum klassischn Weanaliad wuan is. De weanarische Eignoat wiad sowoi in da Komposition ois wia aa im Text und in da Interpretation feinsinnig wiedagem.[1] Der g'schupfte Ferdl is 1952 vaum Bronner getextet und komponiad wuan, wia a grod amoi 30 Joa oid gwen is.
Inhoid
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Auf Weanarisch eazöd des Liad a Gschicht ausm Lem vaum Weana Original Ferdinand Valek (1930–2010[2]), dea wos 's auf 52 Vuastrofn brocht hod und den wos da Bronner in an Beisl kenna gleant hod. De Gschicht faungt damit aun, dass da gschupfte Ferdl si zum Daunz featig mocht: "Heite ziagt da gschupfte Ferdl frische Sockn an (...) putzt sie d Schuach und nachhea haut a si ins Gwand". Aun da Eckn trifft a si daun mit da Mizzi Wastapschik, "des beliebte Pinup-Görl vo Hernois". Zauman gengan s' zum Thumser (Neulerchenfelder Straße 14[3]), wo s in Daunz gibt. Aum Eingaung wean de Mauna "höflichst gebeten, die Tanzlokalitäten ohne Messer zu betreten". Da gschupfte Ferdl gibt sein Toschnfeidl an da Gardarob glei freiwüllig ob, weu a glaubt, dass de Mizzi eh no a Messa in iahm Taschl hod.
Es gibt Live-Musi vau de „Golden Boys aus Hernois“, de Band vaum Charly Vopršálek: se spün an Jitterbug. Da Ferdl schleift de Mizzi glei aufs iwafüde Daunz-Parkett. Auf amoi trifft da Saxophonist in Ton ned und da Ferdl sogt: "Des is a gsöchda Off." Owa glei nem eahm steht da friachare Freind vau da Mizzi, dea wos glaubt, dass ea damit gmaant is. Dea Feigling wü owa kaa Schlägarei aunfaunga, "drum beißt er den Ferdl in die Nosn hinein". Da Ferdl is perplex und an Aungblick ratlos, owa daun foit eahm ein, dass de Mizzi jo eh no a Messa in iahm Taschl hod. Desweng gibt a in Gegna an "leichtn Stessa", dass dea quea duachs Parkett fliagt und aum aundan End "traurig an der Wand" pickn bleibt. Dabei reisst a owa aundare mit und es kummt zu ana Raffarei. Da Ferdl muass a boa aunständige Floschn einsteckn, daun sogt a: „Mizzi, reich ma s Messa aus der Toschn“. Owa de Mizzi sogt: "Da Teife soi 's hoin, jetzt hod ma wer mei Taschl gstoin." Jetzt wiad da gschupfte Ferdl windlwaach ghaut und schleicht mit an blaun Aug deprimiat haam. Ea muass si eascht amoi mit Umschläg auskurian und "nimmt, so oft ihm der Schädl brummt: 2 Pyramidon" (a Aspirin-Alternative).
Owa scho a Wochn späda "ziagt da gschupfte Ferdl wieda frische Sockn an", weu beim Thumser drausst, in Neileachnföd, wieda amoi "Perfektion" (= Daunzvaaunstoitung) aungsogt is...
Versionen
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Vaum Gschupftn Ferdl gibts aa a hochdeitsche Version „Der blasse Gustav“, de wos zu dea Zeit entstaundn is, wo da Bronner musikalischa Untahoidungschef vaum NDR gwen is. Da Georg Kreisler hod 1958 a englische Version davo vafosst „Dirty Ferdy“.
De vielleicht berihmtaste Coverversion vaum Gschupftn Ferdl is vaum Qualtinger.
Audio
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Der g´schupfte Ferdl, 1992 Preiser Records, Austro Mechana MONO 90135 Nr.2, Interpreten: Gerhard Bronner (Gsang, Klavier).
Beleg
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]- ↑ Gerhard Bronner: Der g´schupfte Ferdl (im Austria-Lexikon)
- ↑ Traueranzeige 2010 auf aspetos.com, abgerufen am 4. Oktober 2023
- ↑ Das Tanzetablissement Thumser im "G'schupften Ferdl" von Gerhard Bronner, auf mediathek.at, abgerufen am 5. Oktober 2023
Literatua
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]- Iris Fink: Von Travnicek bis Hinterholz 8. Kabarett in Österreich ab 1945 - von A bis Zugabe. Styria, Graz-Wien-Köln 2000.