Zum Inhalt springen

Faust I

Aus Wikipedia
(Weidagloadt vo Faust. Eine Tragödie)
„Geschäftiga Geist, wia noh fui i mi dia!“ –
„Du gleichst am Geist, wo du begreifst, ned mia!“
Faust und Erdgeist, Illustration vom Goethe
„Mei scheenes Frailein, deaf is riskian,
mei Begleitung, mein Oam Ia zan offarian?“ –
„Bin weda Frailein, weda schee,
ko unbegleidad hoam etzad geh.“
Faust bietet Gretchen den Arm, vo Peter von Cornelius (1811)
„A wengal Diabeslust, a wengal Bumsarei. So spukts ma scho duach olle Gliada, de berige Walpurgisnocht.“
Kupfastich vo W. Jury nach Johann Heinrich Ramberg (1829)

Faust (aa Faust. A Tragedie oda kuaz Faust I), is a Tragedie vom Johann Wolfgang Goethe, wo 1808 vaeffentlicht woan is. S Werk guit ois oans vo de bedeitendsten und moastzitiatn vo da deitschn Literatua. Des Drama greift de vuifoch vo andan Autorn gstoitate Gschicht vom historischn Doktor Faustus auf und mocht draus, nacha im Faust II a Menschheits-Parabe.

De Handlung spuit in Deitschland an da Wende vom Middloita zua Neizeit zu Lebzeitn vom historischen Faust (uma 1480–1538).

A nimma ganz junga Wissnschafta is beruafli und privat duachn Wind und kuaz voam Freitod. Wia si eam a Glegnheit aufduat, seina vazweifltn Log zum Entgäh, nimmt a de Chancen ricksichtslos wohr und vaschreibt si am Deife. Mephisto, da Deife, duat ollas, um an Faust vom rechtn Weg obzbringa. Ea nutzt dabei seine Zaubakräfte, sein Humor und sein Charme. Duach a Zaubadrangl vajingt si da Faust und valiabt si aufn easchtn Blick in de Gretl, a bluadjungs, naivs Kloabiaga-Diandl. Ea vafiaht und schwängat se. Dabei dasticht ea iahn Bruada Valentin und vergifd vielleicht ano iana Muada. Oda genaua: Ea gibt ihra as Gift mid dem sie ia Muada umbringd damis de zwoa endlich midananda schlafa kinna. Danoch lassd ea sie sitzn und im Wahnsinn bringt de Gretl ia neigeborans Kind um und wead zan Tod vaurteit.

„Hob etz, ach, Philosophie, Juristarei und Medizin,
Und leida a Theologie, duachaus studiat, mit hoassn Bemihn.
Do steh i etz, i oama Norr, und bin so gscheid ois wia davoa!
Hoass etz Magista, hoass etz Doktor gor,
Und ziag scho an de zehne Joar
Auffi, owe und quea und krumm
Meine Schila an da Nosn hearum
Und siag, dass mia nix wissn kena
Dees wui ma schia as Heaz vabrenna.“

Faust I, Vers 354 ff. / Ofangssverse

„De Botschoft hea i scho, alloa mia fejts am Glaum“

Faust I, Vers 765

„I bin da Geist, wo grod na sogt!
Und des mit Recht; wei ois wos do entstähd,
Is weat, dass glei zugrund nur gehd;
Drum bessa wars, wann nix entsteh dad.
So is scho ois, wo ia a Schanddat,
Zastearung, kuaz dees Schlechte nennts,
Mei eigentliches Element.“

Faust I, Vers 1338 ff. / Mephistopheles

„De schlechtaste Gsejschoft losst di gspiarn,
Dass du a Mensch mit Menschn bist.“

Faust I, Vers 1637 f./ Mephistopheles

„Wann i zan Augnblick bloos sogn dat,
Etz bleib scho do! Du bist so schee!
Dann deafst mi glei in Fessln ofian,
Dann wui i gern zagrund nua geh!“

Faust I, Vers 1637 f./ Mephistopheles

Literatua (Kommentare)

[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]
  • Hans Arens: Kommentar zu Goethes Faust I. Winter, Heidelberg 1982, ISBN 3-533-03184-5 Wissenschaftlicha Standardkommentar. Zeilenkommentar
  • Rüdiger Bernhardt: Erläuterungen zu Johann Wolfgang von Goethe, Faust Teil I. 2., korrigiate Auflog. Bange, Hollfeld 2003, ISBN 3-8044-1671-3
  • Alwin Binder: Faustische Welt. Interpretationen von Goethes Faust in dialogischer Form. Urfaust – Faust-Fragment – Faust I. LIT, Münster u. a. 2002, ISBN 3-8258-5924-X Kommentare und Interpretationen
  • Theodor Friedrich, Lothar J. Scheithauer: Kommentar zu Goethes Faust. Mit einem Faust-Wörterbuch und einer Faust-Bibliographie. Reclam, Stuttgart 1996 (1932), ISBN 3-15-007177-1 (Reclams Universal-Bibliothek. Nr. 7177)
  • Ulrich Gaier: Faust-Dichtungen. Bd. 2: Kommentar 1. Reclam, Stuttgart 1999, ISBN 3-15-030019-3
  • Heinz Hamm: Goethes ‚Faust‘. Werkgeschichte und Textanalyse. 6., völlig neu bearbeitete Auflage. Volk-und-Wissen-Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-06-102821-8
  • Karl Heinrich Hucke (Hrsg.): Faust. Eine Tragödie (1808). Historisch-kritisch ediert und kommentiert von Karl Heinrich Hucke. Münster: Aschendorff 2008. ISBN 978-3-402-12755-1
  • Albrecht Schöne: Faust. Kommentare. In: Friedmar Apel u. a. (Hrsg.): Johann Wolfgang von Goethe. Sämtliche Werke, Briefe, Tagebücher und Gespräche. Abt. 1, Bd. 7. Deutscher Klassiker Verlag, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-618-60270-7 Moderner Kommentar
  • Erich Trunz (Hrsg.): Faust. Der Tragödie erster und zweiter Teil, Urfaust. Herausgegeben und kommentiert von Erich Trunz. Beck, Minga 2007 (Hamburger Ausgabe, Easchteascheinung 1949), ISBN 3-406-55250-1
 Commons: Faust-Illustrationen – Oibum mit Buidl, Videos und Audiodateien
Faust-Texte