Panta rhei
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Der Artikl is im Dialekt Obaboarisch gschriem worn. |
De Rednsoat panta rhei (gr. πάντα ῥεῖ, „Ois fliasst.“) is a berihmda philosophischa Sinnspruch (Aphorismus), der wo afn griachischn Philosophn Heraklit zruckgfiaht wead.
A wann dea Spruch so nua ban spodantikn Philosphn Simplikios z findn is, so beziagt si da Aphorismus do af de Flusslehrn vom Heraklit. De Philosophie vom Heraklit moant, dass olle Socha oans san und dass olle Socha se ständig vawandln.
Fragmente vom Heraklit
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Vom Heraklit sejm san nur Fragmente dahoidn. Drei Zitate davo beziagn se af de Lehrn vom Fluss:
- „Wer in an sejm Fluss einesteigt, dem rinnt a andas Wossa und wieda a andas Wossa zua.“[1]
- „Mia steign in an sejm Fluss und es is do ned dasejbe, mia sans und mia sans ned.“[2]
- „Ma ko ned zwoamoi in an sejm Fluss eine steign.“[3]
panta rhei bei Goethe
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Goethe hod si im Gedicht Daua im Wexl (Dauer im Wechsel) direkt afn Heraklit bezogn:
- „Wia mid jedm Regnguss do / Ändat si dei schäänes Toi, / Ach, und inam sejm Fluss do / Schwimmst du ned a zwoates Moi.“[4]
Da ewige Wandl is aa Gegnstand vo seim Gedicht Oans und Ois (Eins und Alles):
- „Es soi si regn, schaffa, handln, / Eascht si gstoitn, dann vawandln; / Nur scheinboa san Momente stui. / S Ewige regt sich fort in oin: / Wei ois muass ins Nix zafoin, / Wann sa si sejm dahoidn wui.“[5]
Literatua
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]- Wilhelm Capelle: Die Vorsokratiker. Kröner, Stuttgart 1968
- Hans Joachim Störig: Kleine Weltgeschichte der Philosophie. Fischer, Frankfurt a. M. 1996, ISBN 3-596-13520-6
Beleg
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]- ↑ Fragment 12 (Die Fragmente der Vorsokratiker), Wilhelm Capelle, Die Vorsokratiker, S. 132
- ↑ Fragment 49a (Die Fragmente der Vorsokratiker), Wilhelm Capelle, Die Vorsokratiker, S. 132; B 49a de Authentizität vo dem Zitat wead bezweifet; Held, Heraklit, Parmenides und der Anfang von Philosophie und Wissenschaft, S. 326
- ↑ Fragment 91 (Die Fragmente der Vorsokratiker)
- ↑ Johann Wolfgang von Goethe, Sämtliche Werke in 18 Bänden, Band 1: Sämtliche Gedichte. Artemis, Zürich 1950, S. 512 f.
- ↑ Johann Wolfgang von Goethe, Sämtliche Werke in 18 Bänden, Band 1: Sämtliche Gedichte. Artemis, Zürich 1950, S. 514