Pluarizentrische Schbrochn
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A pluarizentrische Schbroch is a Schbroch de in mea wia oam Laund de ofiziele Aumtsschbroch is. Daduach kaun s sei, das si untaschiadliche Schdandard-Varietetn fu oa und da söm Schbroch entwükin. Insgesaumt gibt s ziaka 19 bis 20 pluarizentrische Schbrochn auf da Wöd. Mindahaitnschbrochn, de nua regional ofiziel fawent wean deafn, zön do ned dazua. Da Begrif fu pluarizentrische Schbrochn ged zruk aufn Heinz Kloss, de bekauntasdn Fadreta fu dem Konzept heit san da Michael Clyne aus Ausdralien und da Rudolf Muhr fu da Uni Graz.
Baischbü
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Englisch
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]De bekauntasde pluarizentrische Schbroch is natiali Englisch, des in Englaund und de USA de Schdandad-Schbroch is. Englisch is owa a de Aumtsschbroch in Kanada (gemainsaum mid Franzesisch), in Ausdralien, in Nei Selaund, in Sid-Afrika, Ialaund (gemainsaum mid Gelisch), in Indien (gemainsaum an gaunzn Haufn fu aundane), in Dschamaika, Trinidad, Barbados, de Bahamas, de Bermudas, Belize, Hong Kong (mid Kantonesisch und Mandarin), in Singapur und in Malaisia (gemainsaum mid Bahasa Melayu und Kinesisch), Malta, in Nigearia, Gana, Libearia und nu an Haufn aundare Lenda.
D wichdigstn und maist augsengan Varietetn fum Englisch san "British English" und "Amerikan English". Ausdralien, Nei Selaund, Kanada und Sid-Afrika wean intanazional ned so woa gnuma, wai s ned so fu Ainwona haum und in Indien ren gauns zwoa fü Leit Englisch, owa maistns ois Zwaitschbroch.
Englisch wiad oft ois simetrischs (symetrisch) Baischbü fia a pluarizentrische Schbroch gnend, wai koa Variant aindeitig dominant is und quasi a Glaichgwicht dabai heascht, wos ois guads und richtigs Englisch güt. Fria wia Gros Britanien nu a risigs "Empire" ghobt hod, woa de britische Variant kloa de mid mea Bresdisch. Haid iss owa so das in de USA 70% fu ole Leit lem de Englisch ois Muadaschbroch haum, blos 15% ren britischs Englisch, und ole aundan Lenda haum jewails weniga wia 5%. Desweng wiad a amearikanischs Englisch oiwai mea de dominiarade Variantn.
De Ausdralia und Neiselenda haum nu nia fü zum mid ren ghobt, bai Rechtschreibrefoamen, Literatuaschdandads etc. Desweng kimt des gaunze Konzept fu de pluarizentrischn Schbrochn a fu doat. Da wichdigsde Fadreta is da Michael G. Clyne, fu da Uni Melbourne.
Deitsch
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Deitsch is natiali a a pluarizentrische Schbroch, ois Schdandard- und Aumtsschbroch in Deitschlaund, da Schwaiz und in Estareich. Deitsch is a nu auneakaunte regionale Mindahaitnschbroch in Belgien, Fraunkreich (Elsass), Italien (Sid-Diaroi) und Rumenien (Simbiang), und aundare. Des is owa fia de Definizion fu da Pluarizentrizidet egal, do is neta da Schdadus ois üwaregionale Aumtsschbroch im gaunzn Laund entscheitend.
Deitsch is a Baischbü fia a asimentrische pluarizentrische Schbroch, wai Deitschlaund so gros is und iwa 80% fu de Schbrecha (ois Muadaschbroch) doat wonan. Des woa ned oiwai aso. Foa da Grindung fum Deitschn Reich 1871 woan s habsbuagische Estareich und s Kinireich Braissn umara glaich aiflusreich. Eascht seid dem s Deitschlaund ois Schdod gibt, hod si da Schweabunkt doat hii faschom. De heitige Schdandard-Ausschbroch zB im Siebs seim Weatabuach, de baim Deata, im Kino und im Feansen fawent wiad und a sunst ois Refarenz gnuma wiad, ged kloa auf middl- und ost-deitsche Ausschbroch Schdandards zruk. Estareichischs Hochdeitsch, oda Schwaiza Hochdeitsch, oda a a Siddeitsche (bayerische, schwäbische, kölsche, ...) Ausschbroch oda a Weata und Redewendungen wean ois ned koarekt empfundn und haum a niadrigas Brestisch.
Bsondas aufgfoin is de Unsimetri bai da Diskusion um d neiche hochdeitsche Rechtschreibung in de 1990ga Joa woan, wo s drum gaunga is, wea do iwahaupt midentscheitn kau. Teiwais san sogoa deitsche Bundeslenda, de weng da fedaraln Fafossung (Grundgesetz) iwa s Büdungswesn entscheitn, ned mid gaunga. In Estareich güt heit de neiche Rechtschreibung ofiziel, de Schweizhod noch wia foa ia aigane.
Spanisch
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Spanisch is de Schbroch mid de ola maistn Lenda in denan s d ofiziele Aumtsschbroch is. Fu Mexiko, iwa Guatemala, Honduras, Nicaragua, Costa Rica, Kuba, Kolumbien, Venezuela, Peru, Ecuador, Bolivien, Agentinien, Chile, usw. bis natiali Spanien. De grestn iwaregionaln Variantn fum Spanischn san s airopeische Spanisch, s Rio-de-la-Plata-Spanisch, s karibische Spanisch, s Andn-Spanisch, s Mitlamearikanische Spanisch und Mexiko. Mexiko is iwahaupt des Laund mid de maistn Scbhrecha (ziaka 100 Milionen).
Tradizionel woa oiwai des airopeische Spanisch aus Spanien des midn mearan Bresdisch. Doat is a de Real Academia Española (kiniglich spanische Akademi) dahoam, de iwa d Schbroch und iare Noamen wocht. Haid iss owa so, das Mexiko und Latein-Amearika oiwai mea eanare aigane Ausschbroch und Vokalubar duachsezn, wos a damid zaum hengt, das doatn a risige Literatua-Produkzion gibt, hundate Feanse-Senda, Kino-Brodukzion, Musik etc. A fü Leit de Spanisch ois Fremdschbroch leanan, woin heit oft de amearikanische Variantn leana.
An Haufn Spanisch-redade Leit lem heit a in de USA (uma 45 Milionen), wo s mitlawai schau aigane Feanse-Senda auf spanisch gibt und in maunche Bundesschdotn Spanisch sogoa schau mea oda weniga Aumtsschbroch is (des is in de USA ned so kloa).
Boatugisisch
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Boatugisisch is d ofiziele Aumtsschbroch fu Boatugal, Brasilien, Angola, Mosambik, auf de Kap Verdischn Insln, in Sauo Tome und Principe, in Ost-Timor und aneakaunte Mindahaitnschbroch in Makau (Kina).
Bai Boatugisisch is owa de Asimetri nu fü gressa wia bain Spanischn. In Boatugal lem 10 Milionen Leit und im risign Brasilien iwa 180 Milionen. Da Untaschiad zwischn brasilianischn Boatugisisch und dem fu Boatugal is hoibwegs gros, foa oim im Vokabular und in da Ausschbroch, owa mitlawai sogoa in da Schreibwais und Gramatik. Im lendlichn Brasilien ren de Leit an oidn boatugisischn Dialekt, so wia ma in Boatugal zu da Kolonialzeid gret hod. In de Grosschded im Sidn owa, in Rio, Sauo Paulo, Curitiba, Belo Horizonte, usw. gibt s seid a boa Joazent a komplet neiche brasilianische Ausschbroch und heit dominant is. In deara Variantn san de gaunzn Feanse-Brodukzionen, s Kino und sogoa de sinkronisiadn Füm aus Hollywood. De Ausschbroch kimt iwa s Feanseng in de lezdn Joa a oiwai mea noch Boatugal zruk.
S boatugisisch-schbrochige Afrika oarientiad si noch wia foa mea noch Boatugal, wia noch Brasilien, hod owa a lokale afrikanische Bsondaheitn. In Angola, Mosambik und Ost-Timor is Boatugisisch zwoa Aumtsschbroch, de mearan Leit doat haum owa a lokale Schbroch ois Muadaschbroch.
Franzesisch
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Franzesisch is ofiziele Aumtsschbroch in Fraunkreich, in da Schwaiz,in walonisch Tei fu Belgien,in Luxnbuag,in Kandada (Quebec),in Haiti,im Senegal,in Kamarun,in da Côte d'Ivoire,in Burkina Faso,in Niger, in Togo, in da Demokratischn Republik Kongo etc...
D Ausschbroch, s Vokabular und maunchmoi sogoa de Gramatik is dailwais faschidn. Drozdem is des Franzesisch fu Fraunkreich und do im Schbezieln de Variantn fu Paris, noch wia foa de dominante Variantn, a waun zum Baischbü de Quebecois in Kanada recht schdoiz auf eana Variantn san und goa ned so a kloane Füm- und Feanse-Brodukzion haum, wo kanadisches Franzesisch gret wiad.
In da gschbrochanen Variantn wiad a s afrikanische Franzesisch oiwai presenta, aloa schau desweng, wai fü Afrikana in Fraunkreich lem. In de arabischn Lenda im nöadlichn Afrika, wia Maroko, Algerien und Tunesien is de Bedeitung fu Franzesisch in de lezdn Joazent owa schdoak zruk gaunga.
Russisch
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Da Schdadus fum Russischn ois pluarizentrischa Schbroch is nu ned definiad und im Moment unkloa. Es gibt owa an Haufn russisch-redade Leit ned blos in Russlaund, sondan a in da Ukraine, in Estlaund, in Letlaund, in Litauen, in Waisrusslaund, in Geoagien, in Armenian, in Asabaidschain, in Kasachsdan, in Usbekisdan, in Tadschikisdan, ...
Ob Russisch in de ehemolign sowjetischn Lenda ois Mindaheitn-Schbroch, oda ois zwoate Aumtsschbroch auneakaunt wiad is nu ned entschidn. Dawai is in Waisrusslaund und in Kasachsdan iwaroi ofiziel, und in da Ukraine und Kirgisien regional.
Dominiarende Variedet is intanazional owa kloa s russische Russisch, und doat a wida, de nöadliche Ausschbroch fu Moskau und Saunkt Bedasbuag (Санкт-Петербург).
Kinesisch
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Kinesisch is ofiziele Schbroch in da Foiksrepublik Kina, in Taiwan, in Hong Kong und Makau, in Singapur und ko-ofiziel in Malaisia. Baim kinesischn is de Situazion owa a gauns a bsondane. Kinesisch schbraibt ma jo in ana Zaichnschrift, de ned de fonetische Ausschbroch fest hoit. Desweng kinan a untaschiadliche Dialekt und eanane Schbrecha auf oa und de söwa Schriftschbroch zua greifn. Drozdem wiad s do a wida kompliziad, wai s mitlawai mea wia oa ofiziels Schrift-Sisdem gibt.
- Gschrims Kinesisch: Said da Mitn fum 20. Joahundat is Kinesisch a in da Schrift pluarizentrisch, wia in da komunisdischn Foiksrepublik a faainfochde Schreibwais aigfiad woan is (simplified Chinese). D Republik Kina, oiso Taiwan hod do ned mid gmocht und a de Hong Kong-Kinesn schreim nu in da oidn Schrift (traditional Chinese). In Singapur, wo a fü Leit Kinesisch ren, is owa a d oafoche neiche Schreibwais ois ofiziel aigfiad woan.
D jungen Kinesn fum Festlaund kinan heit de oide Schrift maistns goa neama lesn und sogoa fian Kombjuta und ole megliche Software gibt s zwoa faschidane Zaichnsez. Damid is da Foadail fu da iwa-dialektaln Zaichnschrift im Moment dahii, aussa se kinan si iagendwaun wida auf a gemainsaums Sisdem aining.
- Gschbrochns Kinesisch: S Mandarin-Kinesisch is de gresde gschbrochane Variantn fum Kinesisch und is a de ofiziele Foam in Kina, Singapur und Taiwan. S taiwanesische Mandarin wiad owa a kloans bissl aundascht ausgschbrocha. In Hong Kong und Makau is Kantonesisch de facto de ofiziele Variantn und a im sidlichn Festlaun-Kina wiad eha des gret. Danem gibt s nu an Haufn aundane regionale Variantn de owa eha dominiad und ned dominant san.
Arabisch
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Fu Maroko, Mali, Algearien, Tunesien, Libien, Egiptn, Sudan, bis noch Palesdina, Joadanien, Sirien, in Libanon, in Irak und Saudi Arabien, in Jemen, in Oman und de Goifschdotn is arabisch de ofiziele Aumts-, Schrift- und Untarichtsschbroch. Im Irak is seid neichastn zusezlich a nu Kuadisch ofiziel.
D arabischn Dialekt in de faschidanen Lendan san dailwais gscheit faschidn und waid ausanaunda. De Basilekte san oft untaranaun ned laicht zan faschdee, wia bai de Dialekt in Deitschlaund, Estareich, da Schwaiz. Es is schau fia kema, das algearische Füme, de doat natiali im algearischn Dialekt (owa eha ned Basilekt) drad woan san, auf Hocharabaisch untatitlt wean haum miassn, damid s de Leit in de Goifschdotn faschdeengan.
Aundaraseits is d arabische Schrift wos Dialekt bedrift flexibl, wai es wean jo sowiso blos de Konsonant gschrim. Do blaibt fü Schbüraum, wia ma des Gschriwane jez ausschbrecha wü.
Fu de faschidanen Ausschbroch-Variantn hod in da arabischn Wöd des egipdische Arabisch a hochs Bresdisch und a d irakische Ausschbroch. S palesdinensische hoasts, soid ned so hoch augseng sei. Insgesaumt is owa koa Variantn wiakli dominant. Egiptn dominiad mea d Büdung duach de aungsengan und oidn Univeasidetn, de Goifschdotn dominian de Medienwöd, schbeziel s Satelitn-Feanschaun. S uaschbrünglichsde Arabisch wiad im Jemen gret.
Hindi-Urdu
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Ma kau behauptn das Hindi (in Indien) und Urdu (in Pakisdan) eigentlich oa Schbroch san, oda zu mindest a schbrochlichs Dual-Sisdem, des a maunchmoi Hindustani gnend wiad. Baide Variant haum owa a aigens Schrift-Sisdem entwükit. Aussadem hod s Urdu fü mea Âiflus ausn Peasischn und Arabischn drin. Im Hindi san de mearan Weata ausn Sanskrit.
Tamil
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]In Sid-Indien (Tamil Nadu), Sri Lanka und Singapur.
Holendisch (Nederlands)
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Im Niadan Laund und in Belgien (Flandan).
Schwedisch
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Schwedisch is ofiziele Aumtsschbroch in Schwedn und in Finlaund
Grichisch
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Grichnlaund und Züpan
Diakisch
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Diakai, Züpan
Aseri
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Asabaidschan und Iran
Bahasa Melayu, Bahasa Indonesia
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Malaisia und Indonesien
Koreanisch
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Noad- und Sidkorea
Armenisch
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]West- und Ost-Armenisch
Albanisch
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Albanien, Kosovo, Mazedonien
Ketschua (Quechua)
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Ketschua is a indigene Schbroch in de südamearikanischn Andn und is Aumtsschbroch in Bolivien, nem Spanisch und Aimara und in Pearu und Ekuadoa, doat owa neta in a boa Regionen.
Boarisch
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Waun Boarisch zu ana ofizieln Schriftschbroch ausbaud wean wuat (schau unta Ausbauschbroch), warad s a glai a pluarizentrische Schbroch, wai s in drai Schdotn gret wiad. Des is owa im Moment raine Schbekulazion und soid blos a Ânschaungsbaischbü sei.
Drozdem Boarisch niangs ofiziele Schbroch is und es koan ausbaudn Schdandard gibt, gibt s oiwai wida Schdraidarain, wea jez eigentli beschdima deaf, wos guads und richdigs Boarisch is. Ren de Boarn am richdigstn Boarisch oda de Estareicha, de Leit fum Flochlaund oda de aus de Beag, oda goa de Schdodara? In da boarischn Wikipedia gibt s im Prinzip de söbn Diskusionen im kloan wia bai ole de grosn pluarizentrischn Schbrochn, de do om aufzöd han.
Schau aa
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Beleg
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]- en.wikipedia:Pluricentric language (09.10.2007)
- de.wikipedia:Plurizentrische Sprache (09.10.2007)
- Clyne, Michael G.. Pluricentric languages. Differing norms in different nations. Berlin/New York 1992.* Clyne, Michael G. (Ed.). (1992). Pluricentric languages: Differing norms in different nations. Berlin: Mouton de Gruyter. ISBN 3-11-012855-1.
- Clyne, Michael G.; & Kipp, Sandra. (1999). Pluricentric languages in an immigrant context: Spanish, Arabic and Chinese. Berlin: Mouton de Gruyter. ISBN 3-11-016577-5.
- Dua, Hans R. (1992). Hindi-Urdu as a pluricentric language. In M. G. Clyne (Ed.)
- Rudolf Muhr (Hrsg.) 2004: Standardvariationen und Sprachauffassungen in verschiedenen Sprachkulturen. Trans, Internetzeitschrift für Kulturwissenschaften, Nr. 15
- Online-Article: Language Attitudes and language conceptions in non-dominating varieties of pluricentric languages (by Rudolf Muhr))