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Fiakaliad

Aus Wikipedia

Des Fiakaliad, Originaltitl: Wiener Fiakerlied, is ans vau de berihmtastn Weanaliada.

Da Gustav Pick (1832–1921), a Vawaundta vaum Arthur Schnitzler, hod des Liad fia a Woitätigkeitsvaaunstoitung vau da Fiaschtin Metternich zum 100-jaarign Besteh vau da Weana Fiaka-Zunft 1885 komponiat und in Weanarisch gschriem. Vuatrogn wuan is bei dem Fest im Proda vaum Schauspüla und Sänga Alexander Girardi.

Des weanarischte vo olle Weanaliada, s Fiakaliad, is im "Drittn Reich" vabotn gwen, wei da Komponist und Texta Gustav Pick, wia vü aundare Vafossa vau Weanaliada, a Jud woa.[1]

Es gibt vaschiedane Textvariantn, de wos si in klaanan Details untascheidn. Da foigende Text orientiad si aun ana klassischn Version vaum Willi Forst.[2]

1. Strophn
I fia zwa harbe Roppm,
mei Zeigl steht am Grobm,
a so wia de zwa troppn
weans nau ned gseng hoid haum.
A Peitschen, na des gibts ned, ui jessas nur ned schlogn,
dos ollameiste wea ts ts, sonst zreissens ma in Wogn.
Vom Laund- zum Lusthaus foar i in zwölf Minutn hi,
mia springt kans drein ned in Galopp,
dos geht nua ollawei: tropp, tropp, tropp.
Wanns nochhea so recht schiassn, do gspiar i s in mia drin,
dass i de rechte Protzn hob, dass i Fiaka bin.
A Kutscha kaun a jeda wean
owa foahn, des kennans nua in Wean!
Refrain:
Mei Stoiz is i bin hoid a n echts Weana Kind,
a Fiaka, so wia man ned olle Dog findt,
mei Bluad is so lüftig und leicht wia da Wind,
jo, i bin hoid an echts Weana Kind.
2. Strophn
Ois Bua woa ich ein Stoipage
beim Fiaschtn Esterház,
Dea große Stoi voi Schimmen,
dos woa mei hexta Gspaß.
I häd bei seina Duachlaucht a Reidknecht weadn soin,
Mi oba hods Kutschian nua gfreit, I hob ned reidn woin.
Da oide Fiascht woa nobel, a sönsnguada Herr,
Oba mi hod de Livree geniat,
Ui jessas hod mi de sekkiat,
Wann i so steif am Bock sitz, min Pöz ois wiar a Bea,
Jeds Schnurrboarthaarl wegrasiat, ois war i an Akteur.
Zu so wos san mir ned gebuan,
Drum bin ich a Fiaka wuan.
Refrain:
Mei Stoiz is i bin hoid a n echts Weana Kind,
a Fiaka, so wia man ned olle Dog findt,
mei Bluad is so lüftig und leicht wia da Wind,
jo, i bin hoid an echts Weana Kind.
usw.

Interpretationen

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Vaum Fiakaliad gibts unzöhlige Interpretationen: Vaum Alexander Girardi bis zum Peter Alexander, vaum Willi Forst bis zum Paul Hörbiger, vaum Hans Moser bis zum Hansi Niese. Aa da Friedrich Gulda hods gspüd. Es gibt aa Weana Jazz-Variantn, z. B. vau de Jazzlegenden (2005) und Weana Blues-Versionen, z. B. vaum Rainer Spechtl.

Vaum Fiakaliad gibt a gaunze Reih vau Parodien.[3] Im Foigendn a poa Beispü:

A Weana Gammla
I bin a Weana Gammla
De Hoa bis iban Krogn
I steh auf kaane Schrammen
I muass de Beatles haum
usw.
Taxlaliad
Vaum Franz Hoffmann::
I hob an oidn Daimler,
dos Zeigl steht am Grobm
a so so Taxi-Kraxn
weans ned leicht gseng haum.
usw.
  • H. Pemmer: Pick Gustav. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 8, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wean 1983, ISBN 3-7001-0187-2, S. 61.
  1. Wolfgang Schaller (Hg):Operette unterm Hakenkreuz: zwischen hoffähiger Kunst und "Entartung" : Beiträge einer Tagung der Staatsoperette Dresden, Metropol Vlg., 2007, S. 10
  2. Willi Forst: Wiener Fiakerlied
  3. Fiakerlieder (www.zurwurst.at)@1@2Vorlage:Toter Link/www.zur-wurst.at (Seite nicht mehr abrufbar; Suche in Webarchiven)