De boarische Wocha
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(Weidagloadt vo Woche)
Der Artikl is im Dialekt Westlichs Noadboarisch gschriem worn. |
D Wochatach hom in da Antike noun orientalischn Vorbüld d Nama vo de Planetn krejgt. Grod asu hom widerum de zougordnatn Getter ghoissn. D Germanen hom nou d Nama vo eanere entsprechadn Getter fir dej agsetzt. Sprouchwissnschaftle gsogt han des jewals Leniwasetzunga. In da kristlinga Zait nou han ar a por neie Nama entstondn.
In Boarischn homse a por Werter as da olthouchdeitschn Zait nu lenger daholtn wej in Standarddeitschn. Des is asu ba de boarischn Kennwerter Irta und Pfinsta. S olte Wort pferintag ko'ma in Bayern haintzatoch nemmer nouwaisn.
D Wochatach af Boarisch
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Boarisch | Standarddeitsch | Wou des herkummt |
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Maouda, Moada, Moda, Menda, Mondog, Manda; zimbrisch: Meentakh | Montag | Olthouchdeitsch mānatag, a Leniwasetzung von Lateinischn dies lunae, des von griachischn hēméra selēnēs. Des hoisst ollas Toch von Mou oda Toch vo da Luna/Selene, wal des de Mougettinna worn. |
Iada, Ertig, Irda, Erchtog, Eischta, Iaschdog, Erchta; zimbrisch: Èrtakh | Dienstag | Des is a boarischs Kennwort: Er(ch)tag, middlhouchdeitsch ergetac, ertac (vo erjotag as arjotag), olts Boarisch erintag, asn gotischn areinsdags, des asn kirchagriachischn áreōs hēmera = Toch von Krejchsgot Ares, umdeitt vo de Gotn ols Toch von Bischof Arius (der hout de Gotn eaner Glamsrichtung grindd). |
Dejsda, Deanschtog, Deansdog | Des Wort gejt zruck af a urspringle niderrhainische Form. Zgrund ligt da germanische Krejchsgot Thingsus, der wor in remischn Krejchsgot Mars und n gria:chischn Ares gleichgsetzt. An ondere Form is Tiwas, vo dean kommt es alemannische Ziisdag (und waitere Forma), olthouchdeitsch ziostag. | |
Mörda, Mörada, Mörchta | Quase "am Er(ch)tag" vaschmolzn, und nou vakejert otrennt. Asu hoissts in sidwestlinga Oltbayern. | |
Afdamondog, Achtamada | Oft is es olte boarische Wort fir nouch. S Olthouchdeitsche hout aa nu s Wort after kennt. Des is olso da Toch noun Monta. | |
Miewa, Midda, Middog, Micha, Midicha, Mirtwoch, Migga, Midwoch, Mickn; zimbrisch: Mittoch | Mittwoch | Wal des in jidisch-kristlinga Kalender da Toch in da Mittn vo da Wocha is. Su aa middlateinisch media hebdomas noun griachischn Vorbüld, und noucha de deitschn Forma, middlhouchdeitsch mittewoche. De antike Form noun griachischn Got Merkur oder n gleichgsetztn germanischn Got Wodan (vagleich es englische Wednesday) is niat iwanumma worn. In Boarischn aa vakiazte Forma vo "Mittwoch" und "Mitt(woch)tag". |
Pfinsda, Pfinzta, Pfinstig, Finsdog; zimbrisch: Fiistakh | Donnerstag | A des is a boarischs Kennwort: Pfinztag, middlhouchdeitsch pfinztac, asn griachischn pemptē hēméra = da fimfte Toch, durchs Gotische ins Boarische kumma. A Nemform is es esterraichische Pfingsttag, ogloant on Pfingstn. |
Doaschda, Dunnaschtog, Dunnasdog, Dunnaschda; | Olthouchdeitsch donarestag, von germanischn Weter- und Dunnergot Donar. Der Got wor min remischn Got Jupiter und n griachischn Got Zeus gleichgsetzt. | |
Pferrendog, Pferda | Freitag | S dritte boarische Kennwort: Olthouchdeitsch pferintag. Pferder kummt von griachischn paraskeúē, wos rüstn hoisst. Da Toch, wou Kristus higrichtt worn is, wor da Rüsttoch zon Sabbat. |
Freida, Freidog, Fraida; zimbrisch: Vraitakh | Olthouchdeitsch frī(j)atag, vo da germanischn Gettin Freya, a Noubüldung von spejtlateinischn Veneris dies, des vo da remischn Gettin Venus, des widerum noubüldt vo griachischn Aphrodítēs hēmera, vo da griachischn Gettin Aphrodite. Dej drei Gettinna han gleichgsetzt worn. | |
Soamsda, Somsda, Sansba, Samsdog, Saumsdog; zimbrisch: Saastakh | Samstag | Olthouchdeitsch sambaztag, samiztag, entlent as lateinisch sabbatum, zo neitestamentle-griachisch sábbaton, des vo hebräisch šabbāt (= Rosttoch). Schou vor da Kristianisierung ins Germanische afgnumma. |
Sunnda, Sundda, Sunntog, Sunntig; zimbrisch: Suntakh | Sonntag | Olthouchdeitsch sunnūntag, an olte Leniwasetzung von lateinischn dies solis, des widerum vo griachisch hēmera hēlíou. Des hoisst ollas Toch vo da Sunna. |
Faida, Fardda, Faierdog, Faierdoch | Feiertag, Sonntag | Dou is ainggle a Faiertoch / Festtoch gmoand, des gejt owa aa firn Sunnta. |
Werdda, Werkdog, Werchdog, Werkadoch, Werchadoch | Werktag | Monta bis Somsta, olso a Toch, wou garwat wead |
Beleg
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]- Manfred Renn, Werner König: Kleiner Bayerischer Sprachatlas, Deutscher Taschenbuch Verlag, Minga, 2006, ISBN 3423033282 (S. 102 - 105)
- Friedrich Kluge, bearb. v. Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache/Kluge, Walter de Gruyter, Berlin/New York, 2002, 24. Auflage, ISBN 3110174731
- Ludwig Zehetner: Bairisches Deutsch, Heinrich Hugendubel Verlag/edition vulpes, Kreuzlingen/Minga/Regensburg, 2005, ISBN 3980702871
- Ludwig Zehetner: Das bairische Dialektbuch, Verlag C.H.Beck, Minga, 1985, ISBN 3406305628 (S. 57)
- Werner König: dtv-Atlas deutsche Sprache. Deutscher Taschenbuch Verlag, Minga, 2004, ISBN 3423030259
- Sprechender Sprachatlas von Bayern: https://web.archive.org/web/20120629002123/http://sprachatlas.bayerische-landesbibliothek-online.de/