Dischkrian:Kaisaschmoan
Kaisa <> Koasa
[Am Gwëntext werkeln]In Estareich wiad jo da "Kaiser" noamal ausgschprochen und ned "Kaasa" (so wiar aa "Fleisch" und "Geist" ezetara). Ich hob oba glesn, dosses in Bayan scho aan "Koasa" gibt. Wiaso haasst des Zeug daun ned "Koasaschmoan" ? Oda is des sowos wiar aa Fremdwuat ? --RobTorgel (dischkrian) 12:28, 8. Mea. 2015 (CET)
- Mei Maanung: "Koasa" fia "Kaisa" deafad a Hyperbavarismus sei, wäu: Caesar - Kaesar - Kaeser - Kaiser bzw. Kaisa nix midn boarischn "ei/oa" z duan hod. --Gschupfta Ferdl (dischkrian) 10:43, 9. Mea. 2015 (CET)
- nojo, oba in an Bairisch-Lexikon hob is scho glesn und in a boa Artikln bei uns do stez aa drin (z.B. Wuida Koasa). I kaun ma oba irgnwie ned vuastöön, dass ma zum Kaisa Wilhelm "Koasa" gsogt hod, hechstns priwat, untaranaund. mmmh. --RobTorgel (dischkrian) 10:59, 9. Mea. 2015 (CET)
- PS Waun i in Gugl noch "Koasa" frog, zagtama wos vom Tirola "Koasalauf". I siach scho, i muass do weidagrobln
- Ah so. Mid "koasa" maanans in Tiroi in "wilden kaiser" (dea Berg duatn), wauns woa is. --RobTorgel (dischkrian) 11:18, 9. Mea. 2015 (CET)
Woat, i wia de Frog in da Kwoliti-Sicharung stöön, do san mea Leit. --RobTorgel (dischkrian) 11:22, 9. Mea. 2015 (CET)
- Also, lautgesetzlich ist "Kaiser" sehr wohl zusammengefallen mit mhd. 'ei' (vgl. mhd. keiser!). Es gibt eine lustige Anekdote aus dem 18. Jh., als eine junge Adlige aus Bayern nach Österreich kam und dann in Wien ihre Aussprache des Hochdeutsch korrigieren lassen musste mit den Worten: "Sie darf nicht sagen 'Koaser', das muß haaßen 'Kaaser'" Lautgesetzlich ist es im Bairischen sehr wohl 'Koasa' bzw. 'Kaasa'. Eine völlig andere Sache ist aber, wie das Wort im Lauf der Zeit in den Dialekten tatsächlich ausgesprochen wurde bzw. heute ausgesprochen wird. 'Kaiser' ist natürlich ein klassisches Beispiel, wo die amtssprachliche Aussprache die lautgesetzliche überlagert hat, so dass heute die Aussprache 'Kaisa' sicher verbreiteter ist. Ein ähnliches Beispiel aus dem Schwäbischen ist übrigens "Seele", das schwäbisch lautgestzlich 'Saile' lautet und so auch hierfür verwendet wird, während der religöse Begriff als 'Seele' aus der Kirchensprache entlehnt wurde. --Holder (dischkrian) 13:04, 9. Mea. 2015 (CET)
Bayrischer Bezug fehlt
[Am Gwëntext werkeln]Mir fehlt hier ein wenig die Info, dass das Gericht tatsächlich auch starke Wurzeln in der bayerischen Küche hat. Schmarrngerichte sind im gesamten bayerisch-österreichischen Raum seit jeher beliebt und haben dort ihren Ursprung. In Bayern gibt es beispielsweise den Semmelschmarrn, ein Gericht, das aus blättrig geschnittenen Semmeln besteht und besonders gerne an fleischlosen Tagen während der Fastenzeit und den Freitagen zubereitet wurde.
In dem “Bayerischen Kochbuch” von Maria Hofmann, dessen Erstausgabe 1931 erschien, sind bereits mehrere Schmarrngerichte aufgeführt, darunter auch der Kaiserschmarrn(Website). Auch in dem Buch “Die Bayerische Köchin in Böhmen” von Maria A. Neudecker aus dem Jahr 1806 werden verschiedene Schmarrngerichte vorgestellt. Online-Version hier.Google-Books.
Es ist also durchaus wahrscheinlich, dass es in Bayern ähnliche Gerichte wie den Kaiserschmarrn gab, bevor dieser seinen kaiserlichen Namen erhielt. Die genaue Herkunft des Kaiserschmarrns ist ohnehin schwer zu bestimmen und es gibt viele Legenden und Geschichten, die seine Entstehung erklären. Und dass es ein so simples Gericht wie den Kaiserschmarrn nur in Österreich gegeben haben soll, halte ich für unglaubwürdig. Wahrscheinlich hatte er in Bayern nur einen anderen Namen wie etwa Mehlschmarrn. Was aber sicherlich richtig ist, ist dass der Soufflé-artige Kaiserschmarrn mit steif geschlagenem Eiklar aus der Wiener Küche stammt, deren Merkmal es ja ist, bodenständige Gerichte aus dem Umland verfeinert zu haben.
Die Tatsache, dass der Kaiserschmarrn sowohl in Österreich als auch in Bayern beliebt ist und in beiden Regionen teils unterschiedlich zubereitet wird, zeigt die gemeinsame kulinarische Geschichte und den Austausch zwischen diesen beiden Regionen, und mindestens das würde reingehören. Es ist also durchaus möglich und wahrscheinlich, dass ein so einfaches Gericht wie der Kaiserschmarrn bereits vor seiner “Kaiserkrönung” in Bayern existierte. Gewiss hatte er in Bayern nur einen anderen Namen wie halt z.B. Mehlschmarrn. Dieses Gericht ist dann mit der Zeit vom bekannteren Kaiserschmarrn verdrängt worden. 217.82.5.66 16:38, 21. Sep. 2023 (CEST)