Oaling

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Oaling ([ˈoˑlaŋ]; italienisch: Valdaoradeitsch: Olang) is a Gmoa mit 3099 Eihwohnan (Stand 31.12.2013) in da Nachn vo Bruneck im Osten vo Sidtiroul (Italien). As Ortszentrum liegt auf ana Seehechn vo uma 1080 m.

Geografie[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]

Blick vo Norden af Oaling: im Voadagrund rechts Mittaoaling, links Obaoaling; im Hintagrund vo links noch rechts Piz da Peres, Furkelpass und Kronplatz

De Gmoa Oaling liegt im Pustertol. Iare Hauptsiedlungsflächn san im Oalinga Beckn, a Tolweitung eschtlich vo Bruneck. Sidlich davo liegt des 48,95 km² groaße Gmoagebiet am Fuaß vo de Pragser Dolomiten.

Mittn in de Wiesn und Felda vom Tolgrund liegn in enga Nochbarschaft – von Nordwescht nach Sidoscht – di drei Fraktiona Niederoaling (980–1040 m s.l.m.1040 m s.l.m.), Mitteroaling (1040–1060 m1040 m s.l.m.) und Oberoaling (1050–1100 m1040 m s.l.m.). Di nerdlich vorbeifliaßade Rienz büldt strecknweis de Gmoagrenz zi Rasen-Antholz. Eschtlich vo de drei Ortschaftn is – teilweis scho zur Nochbargmoa Welsberg-Taisten gehernd – da Olanger Stausee (1055 m1040 m s.l.m.).

Gegn Südwesten steigt is Gländ zin Kronplatz (2275 m2275 m) an, af den Oaling zugewandtn Hängen da kluane Ortskern da Fraktion Geiselsberg (1340–1410 m2275 m) sowia weitere Weiler und Höfe verstreit san. Sidlich vom Oalinger Becken erhebt sich is Gelände zu uaner vom Kronplatz durch in Furkelpass (1789 m2275 m) getrennten Bergkettn. Diese trägt unter ondon den Piz da Peres (2507 m2275 m) und die Dreifingerspitze (2479 m2275 m) und isch a Toal des Naturparks Fanes-Sennes-Prags.

Für in Stroßnvokear isch Oaling erschlossn übo di Pustertalstraße. Donebn besteat a a Passstraßn übo in Furkelpass ins südwestlich glegene Enneberg und weiter ins Gadertal. Außerdem bsitzt Oaling an Bohnhof on der Pustertalbahn.

Woppn[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]

In Silber a griano Schrägrechtsbalkn, dorin drei goldene Wagenrädo. Do griane Bolken zoagt die aufsteigende Flur on, in der die drei Orte Nieder-, Mitter- und Oberoaling liegn, bezeichnet durch die drei Wagenrädo. Verleihung durch is Dekret vo do Regionalregierung Trentino-Südtirols am 10. Januar 1968.

Gschicht[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]

Zwischen 985 und 993 isch Oaling als Ôlaga im Traditionsbuch vom Hochstifts Brixn erstmols urkundlich erwähnt wordn.[1] Laut Sprachwissenschoftla Egon Kühebacher isch do Nome keltischen Ursprungs und bedeitet „Bsitz vo an Aulo“.[2] Zwischen 1142 und 1155 wurde im Traditionsbuach von in Augustinerstifts Neustift ba Brixn die Nomensform Olagen bezeigt.[3] 1460 isch in den Olanger Fluren is „Spitzige Stöckl“ als Pestmohnmol zi do Erinnerung an die Pescht vo 1448 errichtit.

1809 gb is an Volksaufstand gegen di Franzosn und Bayern, der Schitznleutnant Peter Sigmayr wurde am 14. Januar 1810 als Rebell hingrichtet. Die Pustertaler Eisenbahn wurde 1871 ols Netzbstandteil der eschterreichischen Südbahngesellschaft erbaut, wos positive Auswirkungen af in beginnenden Fremdenverkehr hotte. Um 1900 erlebte Oaling an wirtschaftlichen Aufschwung, easchte touristische Erfolge worn af in Heilbäder Bergfoll und Schartl sowie einige Gostwirtn zurückzuführen. A Großbrond hot 1904 foscht is ganze Dorf Mitterolang vonichtet. 1910 isch is Peter-Sigmayr-Denkmal eingeweiht wordn.

Die easchte Aufstiegsanlagn der „Oalingea Seilbahnen AG“ isch 1966 am Kronplatz gebaut wordn. 1971 fond die Rennrodel-Weltmeisterschaft af do Kunstbohn in Oaling stott, im selbn Jahr isch is Kongresshaus errichtet wordn. Do Naturpark Fanes-Sennes-Prags isch 1980 eingerichtet wordn. Im Joar 2000 fond a Rodelweltmeischtoschoft af do Olanger Naturbahn statt.

Büldung[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]

In Mitteroaling und Niederoaling san zwoa Kindergärtn. Is Ongebot on Grundschualn umfasst Einrichtungen in Niederoaling, Oberoaling und Geiselsberg. In Mitteroaling isch di Mittlschualen do Gemeindn ongesiedelt. Die drei Grundschualn und die Mittlschule bilden zommen mit di vier Grundschulen der Nachbargemeinde Rasen-Antholzin deitschsprochigen Schulsprengel Olang.[4]

In Mitteroaling bfindet sich di Öffentliche Bibliothek Oaling, welche übo an groaßn Bstand an Büchon, Zeitschriftn und neuen Medien sowie übo öffentliche Internet-Arbeitsplätze verfigt.

Sehenswürdigkeiten[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]

Die Marienkirche Oberoaling stommt aus in 15. Joarhundert, ihr heintiges Äußeres isch af Umbauten (zuletzt um 1900) zurückzifihrn. Die Ägidiuskirchn Mitteroaling wurde im Joar 1138 errichtit. Sie birgt a Reihe bedeitender Kunstwerkn aus do Zeit do Spätgotik: Is Hochaltarbild mit do Anbetung der Könige sowie is Christophorus-Fresko af do Außenwond stammen voin Brunecker Maler Friedrich Pacher; di Fresken af dr linkn Langhauswond (Letztes Abendmahl, Johannes auf Patmos, Heiligo Petrus und Paulus) molte im Jahr 1481 Friedrich Pachers Schüler Simon von Taisten. Weitere Kirchen in Oaling san di neugotische Kirchn zin Hl. Wolfgang in Geiselsberg und di Pfarrkirchn in Niederoaling. 1907 isch do Bau der iatzign Pfarrkirchn begonnen, bei in  barocken Umbau handelt es sich um a Erweiterung von do alten romanischen und gotischen Pfarrkirchn.

Is Peter-Sigmayr-Denkmal und die Peter-Sigmayr-Gedenkkapelln in Mitteroaling erinnon on in Olanger Freiheitskämpfer. Weiters verfigt di Ortschaft übo a Schwefelquelln und in Naturrundweg Schornsteig. Das Peststöckl erinnert on di Pescht von 1543.

Sport[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]

Olang isch international ols Rodelhochburg bekonnt. Do Sportclub Oaling isch 1952 gegründet wordn. A groaßis Ereignis für in S.C. Oaling wor di WM der Kunstbahnrodler, welche 1971 in Oaling ausgetragen wordn isch. In die 1970er und 1980er Jahre isch a dreimal die Europameisterschaften voanstaltet wordn. Man mochte sich domit an Nomen in der Rodelszene. Noch weiton Naturbahnrodelweltcups und do Weltmeisterschaft 2000 wurde vom 15. bis 17. Februar 2008 die Europameisterschoft im Naturbahnrodeln voanstaltit.

Im März 2005 fond die easchte Bock-WM afn Kronplatz stott, im Joar 2013 isch dieses Spektakel zum zweiten Mal in Olang ausgetragen wordn. Ban Rennböckl (auch Rennbock oder Bock) hondelt es sich um a Gfährt, welchis in Oaling erfunden wordn isch und aus a Sitzplattn mit zwoa seitlich montierten Griffn besteat, di af a Ort Kufe oder af a abgschnittenen Ski montiert isch. Gsteuert wird uanfoch durch Gewichtsverlagerung bzw. a mit  Beinen.

Im Februar 2014 isch is  actionreiche Red Bull Skicross zum 3. Mol af do Oalinger Seitn vom Kronplatz ausgetragen wordn.

Zu di Oalinger Sportonlagn zählen unter ondon a effentliches Freischwimmbod, vier Tennisplätze, zwei Fußballplätze (Rasen- und Kunstrasenplatz) und a Driving Range fo Golfa. Weiters vofügt Oaling übo an Beachvolleyball-Feld, zwoa Reiterhöfe, ean Trimm-Dich-Pfad, in Nordic Walking-Park „Kronplatz-Dolomiti“, sowie übo an 3D-Bogenparkour.

Bekannte Persenlichkeiten[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]

  • Peter Sigmayr, Südtiroler Freiheitskämpfa
  • Georg Untergaßmair, Augustinerchorherrn-Propst
  • Anton Holzer, Publizischt
  • Markus Lanz, Moderator im deitschn Fernsehn
  • Johanna Schnarf, Sidtiroula Skirennleiferin

Literatua[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]

  • Theobald Innerhofer: Olang: Eine Gemeinde im Wandel der Zeiten. Bruneck 1984.
  • Hannes Obermair: Bedrohtes Kulturgut vor Ort: Archivbericht aus Geiselsberg, Gemeinde Olang. In: Denkmalpflege in Südtirol 1996. Bozen: Athesia 1997, S. 173-184.
  • Helmut Stampfer: Simon von Taisten und Friedrich Pacher: Überlegungen zu Neufunden in Olang. In: Der Schlern 81, 2007, S. 40-47.
  • Francesco Pozzato: Olang: Impression Eisenbahn. Bozen: Athesia 2007. ISBN 978-88-6011-070-1.
  • Reinhard Bachmann: Festschrift zum 50jährigen Jubiläum der AVS-Sektion Olang (1958-2008). Olang 2008.
  • Claudia Plaikner, Christian Egger: 100 Jahre Musikkapelle „Peter Sigmair“ Olang (1908-2008). Olang 2008.

Beleg[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]

  1. Oswald Redlich: Die Traditionsbücher des Hochstiftes Brixen vom zehnten bis in das vierzehnte Jahrhundert (Acta Tirolensia 1).
  2. Egon Kühebacher: Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte, Bd. 1.
  3. Max Schrott: Liber testamentorum conventus Neocellensis.
  4. Südtiroler Bürgernetz: Schulsprengel Olang. Archiviert vom Original [1] am 27. Oktoba 2014; abgerufen am 26. August 2015.