Austro-Boarischa Kuchlwoatschotz

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Da austro-boarische Kuchlwoatschotz is a Saumlung vo Begriffn, de wos fia Oidbayern und Östareich[1] tippisch san. Waun Weata nua fia Bayern oda nua fia Östareich tippisch san, weans mid Ö oda B kennzeichnet.

Boarisch Schriftsproch Etymologie Standarddeitsch
Aschanti Aschanti, Aschantinuss (f) Ö De Ashanti san a Voik in Ghana, wo de Erdnuss zu de Grundnohrungsmiddl gheat. Erdnuss
Beiriad Beiried (n) Ö Roastbeef
Beischl Beuschel (n) Ö, Lüngerl, Lungl (n) B Lungenhaschee
Blaukraud, Rotkraud Blaukraut, Rotkraut (n) zweng da Foab Rotkohl, Rotkraut, Blaukraut
Blunzn Blunze (f) Ö zu an oidn Woat fia "aufblahn (aufblähen)" Blutwurst
Brein (m), Hiasch Hirse (f), Hirsch vo Brei, wei da easchte Brei in unsara Gegnd a Hirsebrei woa Hirse
Dampfe Dampfl (s) vo dampfen, dunsten; dampfi, dunstig Vorteig
Dopfn Topfen (m) seit 13. Jh., losst auf de Heastöllung in an "Dopf (Topf)" schliaßn Quark
Eadopfe Erdapfel (m), Grundbirne (f) 1. Lehniwasetzung ausn franz. "pomme de terre"; 2. (v. a. Bgld.) slaw. krumpirn Kartoffel
Eiaschwammal Eierschwammerl (n)
Reherl B (n)
Diminutiv zu Schwamm in da Bedeitung "Püz"; Eia- entweda zweng da Foab oda zweng da heifign Zuabereitung mid Eian Pfifferling
Eiaspeis Eierspeis (f) Rührei
Eidrige Eitrige (f) Ö vo Eita ois Aunspülung aufn flüssign Kaas in da Mittn Slang fia Kaaskraina oda Käsekrainer, Wuaschtsoatn
Einbrenn Einbrenn/e (f) Mehlschwitze, Schwitzmehl
Extrawuascht Extrawurst (f) Ö vo lat. extra, oiso wos Bsundas Kalbswurst (als Aufschnitt)
Faschiads Faschiertes (n) vo französ. farce Hackfleisch
Fischlabal Fischlaberl (n) Ö
Fischpflanzerl (n) B
Diminutiv zu Laib bzw. Umdeitung aus Pfanzelte, oiso "Pfannkuchn" zu Pflanzal Fischfrikadelle
Fisoin Fisole (f), Strankerl (n) bot. phaseolus grüne Bohne
Fleischlabal Fleischlaberl (n) Ö
Fleischpflanzerl (n) B
siehe Fischlaberl/-pflanzerl Bulette, Frikadelle
Frittatn Frittaten (f/pl) Ö zu ital. frittata, Eiapfannkuchn in Streifen geschnittene Pfannkuchen (Suppenbeilage)
Göwe Ruam Gelbe Rübe (f) Anm.: de göbe Karottn Goliath ist in D unbekannt, reg. wiad de orange Karottn gelbe Rübe gnennt Karotte, Mohrrübe, Gelbe Rübe
Geam Germ (m) vo "Gerbe(n)", oids Woad fia "Hefe" (vgl. engl. yeast) < german. ger-) Hefe
Gsöchts Geselchtes (n) zu söchn "raichan, drocknen" gepökelt und heiß geräuchertes Fleisch, Geräuchertes
Golatschn Golatsche (f) slawisch, vgl. tschech. kolac Teigtasche, Kolatsche
Grammen Grammeln (f/pl) Grieben
Grästl Gröstl (n/pl) vo dt. "rösten" Angebratenes
Gree Kren (m) slawisch; vgl. sorbisch, tschechisch kren, russisch chren, krowodisch hren Meerrettich
Griaskoch Grießkoch (s) Grießbrei
Gspritzda Gespritzter (m) zu spritzn "mit Sodawossa vadinnen" Schorle
Guadl Guatl (n) B vo ahd. guot "gut", evtl. Lehnbüdung zu franz. "bon(bon)" A: Bonbon B: Weihnachtsplätzchen
Gugaruz Kukuruz (n) vo tiakisch قوقوروز (kokoroz) iwa krowodisch kukùruz[2] Mais
Gugumma Guggummer (n) lat. (vgl. engl. cucumber) Gurke
Haadn, Hoadn Heiden (m) Buchweizen
Hetschal Hiefe (f), Hetschipetsch (f), Hetscherl (n) Hagebutte
Hoja Holler (m) Schwarzer Hollunder
Karfioi Karfiol (m) aus ital. cavolfiore (Woat fia Woat: "Kohl-Blume") Blumenkohl
Karottn Karotte (f) aus frz. carotte Karotte, Mohrrübe, Gelbe Rübe
Kipfal Kipferl (n) zu Kipf "Wagenrunge" Hörnchen, Croissant
Kletzn Kletze (f) mhd. klœzen fia „spoitn“ Dörrbirne
Kletznbrot Kletzenbrot (n) Früchtebrot
Knedl Knödel (m) verwandt mit dt. Knoten i. S. v. "Vadickung" , Knödel, Kloß
Knofe, Knofi, Knobi Knofel (b) Vaniedlichungsfuam vo Knoblauch Knoblauch
Koisprossn Kohlsprossen (f/pl) Ö Rosenkohl
Kranawittn, Kranawitt Kranewitten (m) mhd. kranech (Krechza, vgl. Krammetvogl / Kranewittvogl = Wacholderdrossel) und wit fia "Untahoiz, Gebisch" Wacholder
Kropfn Krapfen (m) gleiche Woatwuazl wia middeldt. "Kreppel" Berliner, Berliner Pfannkuchen, Kreppel
Kraut Kraut (n) Kohl, Kraut
Kriachaln Kriecherl, gelbe Zwetschke (n) vamutlich vo: Griachn, Pflauman aus Griachaland Mirabelle
Kuttln Kutteln (f/pl)[3] germanisch; vgl. isländisch kvidh- "Mogn" Pansen
Lebakaas Leberkäs (m) Fleischkäse
Leckal Leckerl (n) Diminutivbildung zu dt. lecka, vgl. obm Guatsl Keks, Plätzchen
Leffekaas Löffelkäs (m) Ö Frisch-, Hüttenkäse
Marün Marille (f)[4][5] vgl. kroatisch marelica Aprikose
Marmelad Marmelade (f) italienisch Konfitüre
Maroni Maroni (f) italienisch Esskastanie, Maroni
Melange Melange (f) franzäsisch Milchkaffee
Melanzani Melanzani (f) Ö italienisch: melanzana, melanzane (pl.) Aubergine
Mischung Mischung, rote oda weiße Weinsoatn mit Mineralwossa; Vawendung: "Gspritzter Rot, Gspritzter Weiß" (f) A zu spritzen "mit Mineralwossa vadinnen" Weißweinschorle
Mohnnudln Mohnnudeln (f/pl) Schupfnudeln mit Mohn
Moibian, Mejbian Mehlbeere (f) Himbeere
Muakn, Muakal Murke (f) Ö vo tschechisch mrkev Karotte, Mohrrübe, Gelbe Rübe
Nockal Nockerl (n/pl) vo italienisch gnocco "(Eadäpfe-)Nockal (dt. Klößchen)" Eischaumnocken (Somlauer oda Salzburger Art) u. div. mit 2 Löffeln geformte Bei- und Einlagen
Ogrosl Agrasel (f) Ö slawisch Stachelbeere
Palatschinkn Palatschinke (f) Ö vo rumän. placinta "Kuchn" aus latein. placenta; iwas Ungarische (pl- zu pal-) und Tschechische noch Österreich, Pfannkuchen
Paradeisa Paradeiser (m) Aus an oidn deitschn Woat Paradiesapfel Tomate
Potitzn Potitze (f) Ö slawisch; vgl. slowen. potica (aus povitica "Roikuchn (aus Hefedag)", ausgroid, mit Mohn oda Nüssn belegt, eingeroid und ia a Backfoam glegt und bockn) (Hefe-)Zopf
Plundadag Plunderteig (m) (in der Bäckerei) Plunderteig
Powidl Powidl (m/n) slawisch; vgl. tschech. povidla Pflaumenmus
Rahm Rahm (m) oids Woad; aus dem ahd. roam, nhd. Rahm fia "obgschäpfts Müchfett" Sahne
Reiwadatschi Reiberdatschi/Platzke (m) B, Platzki, Platzka A Platzki slaw. (?) Kartoffelpuffer u. ä. Küchenerzeugnisse
Riwisl Ribisel (f) Ö lat. Ribes Johannisbeere
Rode Ruam Rote Rübe (f), Raaner (f), Rhonen Rote Bete
Soos Sauce (f) Tunke
Sauarahm Sauerrahm (m) saure Sahne
Scheazal Scherzerl (n) (Brot-)Kuppe
Schlog, Schlogobas Schlagobers, Schlag (m) Ö zu schlogn und obas fia "oenauf" geschlagene süße Sahne
Schupfnudln Schupfnudeln (f/pl) Schupfnudel, Fingernudel, Bubespitzle (schwäb.)
Schwoazbean Schwarzbeere (f) duach de Foab Blau-, Heidelbeere
Semme Semmel (f) lat. simila (fein gmohlans Weiznmöh) (helles Weizen-)Brötchen
Spotzn Spatzen (m/pl) Spätzle (schwäb.)
Staubzucka Staubzucker (m) Puderzucker
Sterz (Heiden-/Türken-)Sterz (m) Ö
Plent, Schwarzplent (m)
wohl kaum zu german. stert- fia "Schwanz" (Buchweizen-/Mais-)Polenta
Stözn Stelze (f) Ö sinnvaw. stözn, stelzen Eisbein
Stuam Sturm (m) Ö kummt vo da stiamischn Vagärung Federweißer
Suiz Sulz (m) mhd. sulz(e), Oblaut vo Soiz Sülze
Surfleisch Surfleisch (m) suren (pökeln) Pökelfleisch
Umuakn Umurke (f) Ö unkloa; Ähnlichkeitsbüdung zu Muakn, Murke und Guakn, Gurke woascheinlich (Salat-)Gurke
Vahockads Verhackert(es) (n) Geräucherter Speck und Fett klein püriad als Brotaufstrich
Vogalsalod Vogerlsalat (m) Feldsalat, Rapunzel
Weckn Wecken (m) germanisch; vgl. engl. wedge "Keil", bezeichnet de längliche Brotform (i.U. zum runden Laib)
Weggal Weckerl (m) germanisch; vgl. engl. wedge "Keil" (dunkles) Brötchen
Weixl Weichsel (f) slawisch, vgl. kroat. visnja Sauerkirsche
Weinbal Weinbirl, [einberl Diminutivbüdung zu dt. Weinbeere Weinbeere, Rosine
Wuchtln Buchteln, Rohrnudeln aus tschech. buchta Germgebäck[6] Hefeknödel, Dampfnudeln
Ziwebm Zibeben arabisch zibiba Weinbeere, Rosine
Zuggal Zuckerl (n) Ö Diminutivbüdung zu dt. Zucka Bonbon
Zwetschgn, Zwejschbm (hianzisch) Zwetschke (f) griach. damaskēnón, lat. damascenum fia "Pflaumen" iwa oidfranzäsisch davoise, Lyon davañi ins Deitsche ois Tzwetzschen (14. Jhd.) Zwetschge

Schau aa[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]

Beleg[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]

  1. Estli vom Arlberg.
  2. Wiktionary on kukuruz
  3. Ludwig Zehetner: Bairisches Deutsch, Heinrich Hugendubel Verlag/edition vulpes, Kreuzlingen/Minga/Regensburg, 2005, ISBN 3-9807028-7-1
  4. http://www.bayrisch-lernen.de/wortschatz/wortschatz.html#m Archivierte Kopie (Memento des Originals [1] vom 20. August 2011 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bayrisch-lernen.de
  5. Archivierte Kopie. Archiviert vom Original [2] am 26. Feba 2012; abgerufen am 20. August 2011.
  6. echtwien.at Buchtel. Archiviert vom Original [3] am 18. Feba 2011; abgerufen am 31. Oktober 2010.

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