Wikipedia Dischkrian:Wia schreib i a guads Boarisch?

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Aus Wikipedia

Ka "ü" ???[Am Gwëntext werkeln]

i woas hiaz niit wos i di lezdn draisg joa keat unt so zaumgrejt hob, owa dazua is ma glai aigfoin "des schbüüz niit" . i ken a haufn weata wo a "ü" foakimt unt wos aidaitig in di kategori "bairisch" ainifoin. zmindest in esdaraich sogt des a jeda so owa i muis soung i hob a fo lait aus baijan eha "schbui" ois "schbüü" keat , owa hoit fo kuani lait aus esdaraich.

Servus, naa i glaab das des andaschda gmoand iis: da houchdeidsche Sekundärumlaut "ü", dees hoassd wann ma an schriftdeutschen/österreichischen a "ü" schreibt, wead im boarischen ned ois "ü" ausgsprocha. Dass nadirlich des Phonem "ü" in vui boarische Dialeggda gibt is scho glaar. ZB wiesd scho schreibst geht de Liquidenvolkalisierung "il" - "üü", "ui" hoid in manche Mittlbairische Mundarten doo drauf naus. --Hofer Ànderl 13:02, 16. Sep. 2010 (CEST)[Antwort]
Da Anderl hot woi Recht olladings is des im Artike ned ganz klar gschrim. Wenn ma'n Satz "Stottn "ü" hoassts af boarisch "i", "ia", "u", "ua, "ui" oda "ea"." oschaugt dann scheint's mitm "ui" ned z'passn. --Roland 13:50, 16. Sep. 2010 (CEST)[Antwort]


Noadboarisch und koa «ü»[Am Gwëntext werkeln]

Seavus Autoa, kànntst du villeicht nu dazouschreim, daß bei «ü wiad zu ia in», bei manche Föi vu «ü wiad zu i in» und bei manche Föi unta «ü wiad zu ea in» im Noadboarischn aj/ej gsagt wead? Ich mechad da dåu ned neipfuschn - Schreibweis und so ;-) --Kazu89 ノート 18:36, 30. Apr. 2009 (CEST)[Antwort]

Jo, werd i eibaun. --Matthias Klostermayr 19:13, 30. Apr. 2009 (CEST)[Antwort]
Passt s iatz aso? --Matthias Klostermayr 19:21, 30. Apr. 2009 (CEST)[Antwort]
Ja, fast. I dank da schomaj åwa i moan as „Griassdi“ unta ü zu i kead nàf zu ü zu ia. Dann kå d'Omeakung dåu wida weg. Und nu wås, åwa des is Ermessenssache: I find, daß „ü wiad zu ia“ ned stimmt. S ändat se ja ned, mia sång hajd aso. Boarisch is koa Dialekt vum Schriftdeitschn (Hochdeutsch), sundan a Dialektkontinuum innahajb vu da deitschn Språuch(familie). --Kazu89 ノート 19:37, 30. Apr. 2009 (CEST)[Antwort]
An Fejla hob i korrigiat.
Des mit ü wiad zu ia siech i scho aso, wei des a Vorgang wia ba oana Lautvaschiabung is. Wia ma des im Gesamtzammahang vo da deitschn Sproch intapretiat, do ko ma sicha vaschiedana Osicht sei. --Matthias Klostermayr 21:29, 30. Apr. 2009 (CEST)[Antwort]

Im Nordboarischen gitts ehm doch a Ü, und zwoa recht vülle Ü: Spüll - Spuin, Pfüat de - Pfiat di, Stühl - Stuih, zülln - zuin/zuiln etc. Wouhea i des woaß? Waal i vo dou kumm. --88.67.57.90 16:46, 22. Jul. 2021 (CEST)[Antwort]

wos gmoint is, is: es git koa "alts ü" ned, "müed" wiad mëjd/möjd, "Blüemeli u grüen" wiad "Blejmal u grẽj" un "es schüttet" wiad "es schitt"...
es neia ü un ö stejt vur an 'L', wenn iwahaps a Vokal dou stejt, z.B. as Bültl oda as Bltl, vüll oda fl... es neia ü is a Laut (Phon) owa koa Phonem... a ü kantat aa dialektal amol baran Labial, wej pf oda f, aftretn, oda amol vo da Umgangssproch kumma... "pfiat de" kummt in n Nordboarischn aso un aso von n mittlboarischn Prestischdialekt, wal s sunst "pföjt de" oda "phöjt de" warad... wal a alts 'üe' wiad a 'öj'/'üj' (müed, Brüedar etc.), owa vur an L (*'öjl'/'üjl') wiad s a ö/ü ('öll'/'üll'), vo destweng Stüll statts *Stüjl/Stëjl oda aso...--Aferghes (dischkrian) 20:59, 22. Jul. 2021 (CEST)[Antwort]

Bitte no amoi nochschaun, wia iss in Estereich????[Am Gwëntext werkeln]

Gibts do an Esterreicher der se do auskennt, song mir ned zu wo ---- wos??? Mucalexx 09:12, 20. Aug. 2010 (CEST)[Antwort]

Es steht wieder "Im Ostmiddlboarischn is im Laff vo da Zeit ausm "ui" a "ü" worn (z.B. viel -> vui -> vü)." Das wäre eine Möglichkeit, scheint mir aber net wahrscheinlich. Warum hat man das wieder eingebaut? Gibt es dafür Belege, dass il => ui => üü statt il => ül => üj => üü? --Buachamer (dischkrian) 07:26, 30. Jun. 2012 (CEST)[Antwort]

Jetzt ist es zu 'ausm "ui" ibas "üi" a "ü" worn' geändert worden. Da gilt dasselbe. Gibt es Belege, dass man dort früher "ui" statt "ül" gesagt hat? --Buachamer (dischkrian) 15:08, 1. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]
Es interessiert keinen, nun gut. Was ich nicht gewußt hab, dass im Wean Artikel untere anderem auch "vui" geschrieben wurde (siehe da). Für mich schauts falsch aus (hätts net geschrieben) aber mir solls wurschd sein. --Buachamer (dischkrian) 22:10, 1. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]
Falls es dort wirklich so steht, dann ist es definitiv falsch. In H. C. Artmanns Gedicht brodaschbiaglgalarii[...][1] - und wenn der kein Weanerisch kann, wer eigentlich dann? - lese ich: „[...] und drin en schbiagl sixt / nua goidane zagalose uan / was got wia füü [...].“ D. h. es ist ein Beleg nötig, wenn es dort im genannten Artikel wirklich vui heißen soll.
Mich interessiert's schon. Weil ich bei
Zehetner[2]
lies: „Das Mittelbairische ist gekennzeichnet durch die Auflösung des konsonantischen l, das in bestimmten Stellungen zu i (oder e) wird: mittelhochdeutsch vil > vui/vęi/vüü [...]“.
Tja, dann hoffen wir amal auf eine Antwort. (der Buachamer) --Roland (dischkrian) 18:20, 2. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]
Auch wenn man nicht auf unsere Anfragen antwortet werden sie offenbar schon gelesen. Mister Gugaruz hat den Fehler vom wienerisch schreibenden Benutzer:Prjaeger jetzt korrigiert (siehe da). Für jemanden der praktisch nur wienerische Dialektbeiträge schreibt finde ich es trotzdem merkwürdig, dass jemand "vui" und "vü" vertauscht. Das ist aber ein anderes Thema. Die Frage, ob sich das "vü" oder "vüi" aus einem "vui" entwickelt hat ist weiter offen. Ich gehe davon aus, dass es nur die Ausnahme war, aber vielleicht finden sich ja nach längerem Suchen doch Belege dafür (il -> ui -> üi -> ü)? --Buachamer (dischkrian) 14:24, 5. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]
musst du lesen Kranzmayer[3] hat mich auch gehelft ;-) --141.201.116.182 14:30, 5. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]
Ich hab leider keinen Kranzmayer. Ich vermute aber, dass er keinen Beleg für die "il -> ui -> üi -> ü" These liefert. Es gibt von "il" einfach verschiedene Entwicklungen im Bairischen und "ui" ist eine Variante, die sich parallel zu den anderen Variante gebildet hat. --Buachamer (dischkrian) 22:06, 5. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]

Ich lebe zur Zeit in Norddeutschland und sage auch schon "moin, moin", "schnacken" und "eenmol". Und wenn ich vorher einen oberösterreichischen Artikel hier gelesen habe, dann habe ich mich auch schon dabei ertappt "vüi" zu schreiben, obwohl das fürs Wienerische falsch ist. --Gschupfta Ferdl (dischkrian) 06:42, 6. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]

Zum Artmann Beleg muss man anmerken, dass Artmann nicht "Wienerisch an sich" gesprochen bzw. geschrieben hat, sondern "Braadnseearisches Weanarisch" und dass es in Wien zig verschiedene Dialektvarianten gegeben hat und zum Teil noch gibt, auch wenn Artmann für viele von uns ein Vorbild ist.
Nur so eine Frage fürs Protokoll: Ist Bavarese der Wiedergänger von Vicco von ...? --MisterGugaruz (dischkrian) 07:47, 6. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]
Die Wette gilt! Sie können ohne uns nicht leben :) --Papa Kern (dischkrian) 08:33, 6. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]
Ich habe keine Ahnung, wer Vicco von ... ist oder war oder sein wird. Allerdings gewinne ich allmählich einen deutlichen Eindruck, wer hier bestimmte Leute sind und wie es hier zugeht. Ich selbst bin seit Jahren unter diesem meinem immergleichen Nick in der Wikipedia aktiv und erachte es für eine ziemlich dreiste Frechheit, mit derartigen Unterstellungen zu kommen. Falls der genannte Vico ohne euch nicht leben kann, dann ist das nicht meine, sondern seine und euere Sache. Ich könnte das schon. Allerdings müsste dafür das Mobbing schon noch massiver werden. Habe die Ehre! Bavarese (dischkrian) 08:12, 7. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]
Wenn dem so ist, dann entschuldige ich mich selbstverständlich. Sorry, auch in der deutschen Wikipedia gilt es als auffällig, wenn ein nagelneuer Benutzer gleich in ein Honigtöpfchen springt und dann auch gleich von Mobbing spricht. Mobbing ist was ganz anderes. --Papa Kern (dischkrian) 08:33, 7. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]
So geht also Mobbing :)) --MisterGugaruz (dischkrian) 09:28, 7. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]
Zuerst den Diskussionsversuch vom Bavarese ignorieren und sich dann lustig machen find ich sehr unschön. --Buachamer (dischkrian) 11:58, 7. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]

ad Kranzmayer: Wussten wir es doch, woher der Wind weht. Wer Juden lautstark als Neonazis diffamiert... (der Rest ist Schweigen). --MisterGugaruz (dischkrian) 09:25, 7. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]

So sehe ich das auch. --Matthias Klostermayr (dischkrian) 09:52, 7. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]
Da sind doch klare Andeutungen die genauso deutlich und nicht besser sind wie das seinerseits Geschriebne. Ein bisserl eleganter verpackt, aber es ist klar was ihr dem Nutzer unterstellts. --Buachamer (dischkrian) 11:58, 7. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]

Einzelnachweise[Am Gwëntext werkeln]

  1. Med ana schwoazzn dintn. gedichta r aus bradnsee. Salzburg (Otto Müller), 6. Aufl.. o. J., S. 23
  2. Zehetner, Ludwig: Das bairische Dialektbuch. München (Beck) 1985*, S. 55
  3. Umstrittener nationalsozialistischer Sprachwissenschafter (und zwar nicht nur wegen seiner Vergangenheit, sondern auch wegen seiner Thesen), Ober-Nazi: Mitglied der NSDAP (ist da nicht berufsbedingt rein geraten, sondern war bereits illegales Mitglied der verbotenen österreichischen NSDAP) und der SS (Leiter eines Instituts des SS-Ahnenerbes). Kann man lesen, muss man aber ganz sicher nicht.

Entstehung des ü aus -il[Am Gwëntext werkeln]

Leider habe ich zurzeit nur wenig Literatur zu dieser Frage im Original vorliegen. Im Internet habe ich aber jedenfalls eine Magisterarbeit (Robert Schikowski: Die Phonologie des Westmittelbairischen, 2009) gefunden, die auf S. 5 folgenden Abschnitt aufweist (mit Verweis auf Rein 1974):

Die Trennung des Mittelbairischen in zwei Hälften ist zweifach motiviert. Zum einen ist sie sprachgeschichtlich möglich, und zwar auf Grundlage der mbr. l-Vokalisierung. Bei dieser wurde mhd. /l/ nach Vokal zu einem palatalen Approximanten (REIN 1974). Aus der Verbindung von Vokal und Approximant entstanden Diphthonge, wobei der ursprüngliche Vokal z.T. umgefärbt wurde. In der Westhälfte des Mbr. sind diese Diphthonge erhalten, während sie in der Osthälfte monophthongiert erscheinen. Standarddeutsch (stdd.) wild entspricht somit im Münchener Wmb. [β̪üët], im Wiener Omb. dagegen [β̪yːt]. [...]

Die Lautschrift ist IPA, d. h. die Münchner Form heißt so vil wie "wuit", die Wiener "wüüt". Rein 1974 ist Kurt Rein „Die mittelbairische Liquiden-Vokalisierung“. In: Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik 41/1, 1974.

Danach ist also die östliche Form mit ü tatsächlich über einen Diphthong entstanden (il > ül > üi (ui?) > ü) und nicht direkt (il > ül > ü). Ich vermute aber, dass die Diphthong-Vorstufe, die zu ü geführt hat, eher ein üi war und nicht ui, aber das wird aus dieser Stelle nicht klar.

--Holder (dischkrian) 23:06, 5. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]

Du weißt ja was ich oben eingangs gefragt hab? (Es war "Gibt es dafür Belege, dass il => ui => üü statt il => ül => üj => üü? ".) Meine starke Vermutung ist, dass die mittelbairischen "ui", "ej", "ij", "üi" Parallelentwicklungen sind und dass aus "üj" d.h. "üi" ein "üü" geworden ist ohne über "ui" zu gehen. Vielleicht äußern sich die Verfechter der "ui" These ja amal oder auch net. --Buachamer (dischkrian) 00:39, 6. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]
Holder, das sehe ich so ähnlich, halte es aber für wahrscheinlicher, dass der Ausgangspunkt eher ein "ui" als ein "üi" war. In jedem Fall hat sich die Korrektur von Roland/Buachamer/usw. wieder einmal als heiße Luft erwiesen, denn aus "il" ist ganz sicher keine "ü" geworden. --Bua333 (dischkrian) 05:15, 6. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]
Ich habe dazu auch nichts gefunden und bin weder Germanist noch Linguist. Ich finde es aber zumindest nicht abwegig, anzunehmen, dass sich im Westmittelboarischen eher das konservativere (im Sinne von ursprünglichere) Mittel-Boarisch wiederfindet (speziell wenn man das jetzige Kontinuum von "ui" über "üi" zu "üü" im Mittelbairischen beachtet). Vielleicht findet ja Holder noch einen konkreten Beleg. --Gschupfta Ferdl (dischkrian) 06:17, 6. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]
Korrekt, so ein auffälliges Kontinuum lässt nicht unbedingt auf eine unabhängige Entwicklung schließen. Mit "ej" und "ij" etc. hat das gar nichts zu tun. --MisterGugaruz (dischkrian) 08:10, 6. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]
Schön, dass ihr auf die Vorlage von Holder endlich antwortet und meine Aussage als heiße Luft abtut. Im Prinzip hab ich in meiner ersten Frage dassselbe geschrieben was der Holder auch geschrieben hat. In meiner Korrektur aus "il" is "ü" geworden hab ich die unsicheren Zwischenschritte weggelassen, das ist alles. Also soviel zum Thema mich wieder ins lächerliche Licht stellen (heiße Luft). Ich hoffe, dass mich der Holder da etwas unterstüzt. Es gab jedenfalls kein geschlossenes "ui" Gebiet. Zwischen dem "ui" und "üü" Gebiet liegt nach Osten hin das "ej" und "ii" Gebiet und zum Teil auch "üi" Gebiet. Das spricht auch etwas dagegen, dass sich aus dem "ui" ein "üi" entwickelt hat. Es gibt alte Dialekte wie, das Landlerische, die auch das "ül" zeigen. Man kann daher davon ausgehen, dass mhd "il" zu "ül" geworden ist und sich daraus "üi" entwickelt hat wie sich andererorts "ej", "ij" und "ui" entwickelt haben. Wenn es das "ui", "üi", "üü" Gebiet sowieso nicht geschlossen ist und in Gebieten dazwischen sich "ej" und "ij" entwickelt haben, dann ist es "üi" keine notwendige Weiterentwicklung von "ui". Weiterhin lag in den östlichen Gebieten, die seit über 100 Jahren "üi" und "üü" Laute haben früher ziemlich sicher "ül" als Basis vor. Die einfachste Weiterentwicklung ist daraus "üi". Ein Umweg über "ui" und dann zurück zum "üi" halte ich für unwahrscheinlicher. Wir können es beide nicht beweisen. Meiner Ansicht nach ist meine die wahrscheinlichere Variante. Mein Vorschlag wäre beide Varianten als mögliche Varianten in der Wiki zu schreiben z.B. aus "Bei da Entwicklung zum Ostmiddlboarischn is im Laff vo da Zeit im Zug vo da Liquidenvokalisation ausm "ui" ibas "üi" a "ü" worn" würd ich "Bei da Entwicklung zum Ostmiddlboarischn is im Laff vo da Zeit im Zug vo da Liquidenvokalisation ausm "ül" a "ü" worn. Megliche Entwicklungen waarn "il" > "ül" > "üi" > "üü" odar aa "il" > "ül" > "ui" > "üi" > "üü"." vorschlagen. Wegen meiner kann man die Reihenfolge auch umdrehen. --Buachamer (dischkrian) 10:12, 6. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]

Also, ich habe jetzt noch einmal recherchiert:

Nach Rein 1974 ist die mittelbairische l-Vokalisierung von mhd. il folgendermaßen abgelaufen:

  1. Palatalisierung des l zu λ (il > iλ)
  2. Rundung des Vokals vor λ (iλ > üλ)
  3. Vokalisierung des λ zu i (üλ > üi)

Die ursprüngliche Form il ist vor allem in den südwestbairischen Alpenmundarten erhalten.

Die Form üλ (Schritt 2) gibt es im Nordbairischen und im Südostbairischen.

Die Form üi (Schritt 3) gibt es heute noch in gewissen mittelbairischen Reliktgebieten.

Nach Rein 1974 (S. 31) ist diese gerundete Form üi die Grundform aller mittelbairischen Lautungen.

Jetzt gibt es folgende Weiterentwicklungen:

  • Entrundung: üi > ii/ei (Zentralmittelbairisch)
  • Velarisierung („Entfrontung“): üi > ui (Westmittelbairisch)
  • Monophthongierung + Dehnung: üi > üü (Ostmittelbairisch)
  • Monophthongierung + Dehnung + Entrundung: üi > ii („Südmittelbairisches Randgebiet“)

Somit ist die ostmittelbairische Form üü nicht über ui sondern direkt aus üi entstanden. Ich werde das jetzt dementsprechend im Abschnitt korrigieren. --Holder (dischkrian) 09:49, 6. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]

Super Holder, danke für die Mühen! --141.201.116.182 10:15, 6. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]
Speziell wäre in dieser eigentlich sehr sachlichen Disskussion noch diese Bemerkung hervorzuheben: "wieder einmal als heiße Luft erwiesen". --141.201.116.182 10:16, 6. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]
Sehr gut recherchiert. So schauts für mich richtig aus. Danke fürs Nachschauen. --Buachamer (dischkrian) 10:19, 6. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]
"...wieder einmal als heiße Luft erwiesen", ja mein lieber Hofa, die Rolandsche Sachlichkeit kennen wir, seit Jahren, sehr gut. Vgl. auch die Rolandsche Überschrift dieses Abschnitts und seine Ironisierung von Prjaeger (weiter oben). --Bua333 (dischkrian) 06:17, 7. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]
Ich weiß nicht was man bei der Überschrift "ui" -> "ü" wieder böses hineininterpretieren kann.Ich hab das Thema Entwicklung "ui -> ü" jedenfalls ohne böse Absicht angesprochen. Zu dem Thema hab ich versucht Belege für "ui -> ü" im ostmittelbairischen zu suchen. Dabei bin ich auf den Artikel Weam gekommen. Gut, ich hätte den merkwürdigen Fehler nicht ansprechen müssen, aber unsachlich wars auch nicht (ich war/bin halt überrascht und auch neugierig). Unabhängig ob ich da etwas besser hätt schreiben können, find ich es eine Sauerei wenn Du da meine Korrektur "il" als heiße Luft abtust und jetzt meine Diskussion als unsachlich angreifst und damit von Deinem Angriff auf mich ablenkst. Apropos HofA, findest Du es in Ordnung wenn ich Dich zukünftig "Bub" nenne, Bua? --Buachamer (dischkrian) 11:25, 7. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]
Ich akzeptiere den Beleg von Holder. Überzeugt bin ich noch nicht. Steht bei Rein auch dabei wie dieses ursprüngliche "üi" ausgesprochen wurde? Ich werde selbst noch weiter recherchieren, aber ganz sicher nicht bei Kranzmayer. --Bua333 (dischkrian) 08:17, 7. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]
Danke auch von mir, das klingt alles sehr nachvollziehbar. Ich hoffe, einige fühlen sich angesprochen, wenn ich [w]aiderne „ågraiffand wirknde“ Unsochlichkaitn kennan Konsequenzn midsichbringa zitiere. → «« Man77 »» 16:33, 7. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]
Nun, anscheinend sind von Bua333 die Belege nicht akzeptiert worden (siehe Vorlage:Hauptseite_HSG#Kalenderwoche_36 und da) und das ohne dass man andere Belege bringt. Er bringt kurz, dass man die Aussprache von "ül" und "üi" von früher nicht kennt. Anhand der Aussprache in Sprachinseln z.B. der landlerischen kann man aber etwas zurückblicken und das stützt den Beleg vom Holder. --Roland (dischkrian) 20:33, 31. Aug. 2012 (CEST)[Antwort]

Kranzmayer[1] [2][Am Gwëntext werkeln]

nur der vollständigkeit halber Der Eberhard Kranzmayer schreibt in seiner "Historische[n] Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes" folgendes zu -l- nach Vokal: "Im In- und Auslaut ziehen nach Selbstlaut, insbesondere nach a und hinteren Vokalen, die altertümlichen Dialekte des deutschen Sprachgebietes u-haltiges l vor, das gelegentlich zu richtigem u vokalisiert wird, z. B. in holländ. hout (Holz), oud (alt). In alt- und wohl noch frühmhd. Zeit war diese u-haltige Artikulation aller Wahrscheinlichkeit nach gemeindeutsch. Wir finden sie im Holländischen, im Flämischen und teilweise im Westniederfränkischen und Westmittelfränkischen, um Nieder- und Südalemannischen, z. T. im Schlesischen und im Ostniederdeutschen. Der u-haltige hohle l-Laut setzte natürlich der umlaufördernden Palatalisierung des Mitlautes einen erheblich stärkeren Wiederstand entgegen, als dies bei unserem "normalen" -l-Laut der Fall gewesen wäre. Darum wirkte bis in die mhd. Zeit unser Mitlaut sowohl als alleinstehende Geminata als auch in bestimmten Konsonantenverbindungen umlautvermindernd oder umlautverhindernd (...). In den älteren südbair. Sprachinseln lebt diese -u-haltige Aussprache in òlt (alt), hòltß (Holz), šulde (Schuld) auch in unserem bair. Dialekt bis jetzt weiter, so im Zimbrischen der Sieben und Dreizehn Gemeinden, in Zarz und Deutschruth und in etwas modifizierter Form in Zahre, Pladen und Gottschee, ferner im Binnenland in Teilen des Pustertals, im Isengebiet und im Lechtal; hier ist sie oft nur mehr bei den alten Leuten zu hören. [es folgen Ausführungen über diese ältesten Formen]... 4. Im übrigen Teil von Tirol und in Oberkärnten treffen wir nach Vokal sets auf gleichmäßig verteiltes Normal-l ähnlich wie in der nhd. Bühnensprache (...) 5. Die nächstjüngere bair. Entwicklungsphase des nachvokalischen l stellt sich uns in den Randlandschaften und in den abgelegenen Einfluspären des Mittelbair. vor. Der -l-Laut wurde zu dem mehr oder weniger ü-haltigen λ verwandelt. Dies ist der erste Schritt zur mittelbair. Vokalisierung zu ü oder i, auf die wir gleich zu sprechen kommen. Die Karte 26 umgrenzt die Verbreitung des λ mit der dünnen Borstenlinie. Südlich der Donau ist diese Vorstufe der mittelbair. Vokalisierung erhalten in Mittel- und Unterkärnten, in der Steiermark mit der Grafschaft Pitten (hier nur mehr ganz alt) und im größten Teil des Burgenlandes; nördlich der Donau im ganzen Nordbairischen, ferner in Südböhmen und Südmähren. Die Lautungen òλd, (...) sind Illustrationen dazu. 6. Das mittelbair. Kerngebiet hat diese Ansätze zur Vokalisierung bis zum richtigen i-Vokal vorgetrieben. Hier sagt man nicht mehr òλd, (...), sondern regelrecht òid, hòids. (...) 7. Innerhalb des mittelbair. Vokalisationsgebietes besteht insofern eine gewisse Zweiteilung, als die Lautgruppen mhd. -el-, -il-, im Osten,in Nieder und Oberösterreich zu den gerundeten Monophtongen ö und ü zusammengewachsen sind (...), währen der Westen, Altbayern [hier wohl Nieder+Oberbayern], das Innviertel und das Land Salzburg, Zwielaute oder ungerundete Monophtonge geid, eida, wuid oder gēd, ēda, wīd u. ä.) dafür einsetzt."

[manche Längenzeichen oder Doppelpunkte in den Lautzeichen hab ich auslassen müssen]

Also wenn ich recht verstehe nach Kranzmayer: u-haltiges l > normal l > ü-haltiges l > [ui, ü und ee oder ii oder ähnlich parallel]. --178.190.224.129 20:19, 6. Jul. 2012 (CEST)[Antwort]

Anmerkung[Am Gwëntext werkeln]

  1. Umstrittener nationalsozialistischer Sprachwissenschafter (und zwar nicht nur wegen seiner Vergangenheit, sondern auch wegen seiner Thesen), Ober-Nazi: Mitglied der NSDAP (ist da nicht berufsbedingt rein geraten, sondern war bereits Mitglied der verbotenen österreichischen NSDAP) und der SS (Leiter eines Instituts des SS-Ahnenerbes); als Beleg in diesem Zusammenhang irrelevant. Nicht signierte Anmerkung von Bua333, ergänzt durch Gschufta Ferdl. Diese bewiesenen Sachverhalte kann man auch in der deutschen Wikipedia nachlesen. --Matthias Klostermayr
  2. für ein differenziertes Bild als das was der Bua333 hier in seiner ref1 wiedergibt Nicht signierte Anmerkung der IP 188.23.113.236

Boarischa Satzbau[Am Gwëntext werkeln]

I kann ma ned hejffa, mir kemmand de Infinitve mit "um z'" - also z. B. (erfundn): des habms to(n, um d Monogamie ei(nzfüahn - oft ned ganz koscha vüa. Wae wer sagt denn a so? Sagn taat ma doch: ..., das s d Monogamie ei(nfüahn. Klärts mi bittschee(n auf, wia des dadamit herin z haltn und da Brauch is. (Na, ned mid da Monogamie!) - Bavarese (dischkrian) 01:10, 2. Sep. 2012 (CEST)[Antwort]

siach i grod: niachdan (nüchtern). Sogt ma des ? In Wean sogad ma eha aafoch "niacht" (Gestan woa ma blunznwaach, heit samma wiada niacht) --RobTorgel (dischkrian) 10:46, 15. Mea. 2015 (CET)--RobTorgel (dischkrian) 10:46, 15. Mea. 2015 (CET)

Boarische Rechtschreibung (mea oda weniga bairisch)[Am Gwëntext werkeln]

Vielleicht hüüft des a wengl beim iwasetzn. Nur gheat des ootscheckt vonan echtn Bayan.

Es gibt no koa oigmein aunakaunnte bairische Rechtschreibung ned. Oba zua de Zeitn vom Goethe hoz a deitsche Rechtschreibung und aan Dudn oda sowos aa no ned gem. Wegn dem hoda owa aa sei Soch gschrim, ea hodsi hoit noch de litararischn Vuabuida gricht, de wos gem hod. Und af de Oat wead aa de bairische Wikipedia sticklweis und ned zgrob aubasst.

In da Schreibweis vom Bairischn gibts in da Hauptsoch zwoa Richtungan: Ma schreibt wissnschoftli mit vui diakritische Zeichn, des san so Punktal, Strichaln, Hakaln und kloane Kroas um de Buchstom umadum, damiz a wengl aundas ausgschprocha wean ois noamaal (wia zum Beischpui à - é - å fiaran „a“). Oda ma schreibt mea aso, wias de Leit gwehnt saan, ohne wos Extriges (aamoi ogsegn vo de Tupfaln auf de Umlaut, de wos jo aa im Standaadeitschn gebn tuat).

Praktisch koa oanziga Dichta vawendt soichane diakritischn Zeichn, waunna wos auf Bairisch schreibt, des is ma im Deitschn oafoch ned gwehnt; aa bei noamaale Leit im Intanet, in de Foan oda in irgnwäiche Tschez find ma sowos ned.

Oisan woin mia des in da bairischn Wikipedia aaraso mocha, unsare Vuabuida san bairische Lirika, ganz bsundas a de weana Gruppm (des san intanazional bekaunnte Leit, di aa im Dialekt gschrim haum, wia da Artmann oda da Jandl). De olla haum nia irgndwäichane Sundazeichn vawendt. --RobTorgel (dischkrian) 12:31, 15. Mea. 2015 (CET)

Textln bassd aa. Owa Textt is koa typo, des is im (Westmiddl-)Boarischn da Plural vo Text. So wia da Plural vo Stod nit Städde is, sondan Städd (des is a Ausnahm). --Howan Hansi (dischkrian) 08:55, 16. Mea. 2015 (CET)

Schau hea. Wieda wos gleant. Daun tuaz ma laad. Owa wia is "-TT" zum aussprechn ? In Wean waraz "A Text"<>"Zwaa Text", äussa kaa Untaschied. --RobTorgel (dischkrian) 09:20, 16. Mea. 2015 (CET)
I moa, da Plural wead im Boarischn (wann a wia so oft im Boarischn midn Singular identisch is) a wengal kiaza gsprocha. I säim moch do bei Text aa koan groußn Untaschied. Bei Fiisch scho, bei Stod - Städd natiale aa. --Ehgadn (dischkrian) 11:51, 16. Mea. 2015 (CET)
A, do hob i jo wos glesn. I muass schaun, ob i de Stöö no find.
Jez hob i grod mein bstöötn "Merkle-Bairische Grammatik" kiragt. I hoff, doss i nachand a wengl gscheida wia --RobTorgel (dischkrian) 12:44, 16. Mea. 2015 (CET)

seine Textln oda soane Textln[Am Gwëntext werkeln]

I dat jo soane nehma aba mog scho sei, des i des foilsch siag. --OnnoS (dischkrian)

@OnnoS: Griasde OnnoS, naa, nit jeds "ei" is im Boarischn a "oa". Schaug do: Boarischa Diphtong (oa). --Howan Hansi (dischkrian) 06:26, 5. Jun. 2016 (CEST)[Antwort]

'I miassat oba moi doat gwen sei' oda 'I dengat oiwei des i doat gwen woa'[Am Gwëntext werkeln]

Des des: "i musst", "i dacht" usw. foisch is - eh kloar aba 'I miassat' wos soi foisch sei?

"I miassad owa amoi doat gwen sei" is bassd scho. As zwoate muaß hoassn: "I deng oiwei, doss i doat gwen waa" (waa fia warad = wäre). --Howan Hansi (dischkrian) 06:29, 5. Jun. 2016 (CEST)[Antwort]

vawendn - heanemma[Am Gwëntext werkeln]

An Artike drinn steht 4 moi "vawendn" oda "vawendt" drin. Es ka sei, dass mi dees deischd, owa i daad nia "vawendn" heanemma. Dees kimmt ma via, ois ob dees ausm Deitschn hibong worn waar, quasi ois Kompromiss. I häd "heanemma" hergnumma. Und deszweng mecht i enk frong, ob vo enk ebba "vawendn" im Boarischn hernimmd. I frog deszweng, weil i nei do herinn bi und es jo aa leicht sei ka, dass ma wo anders aa anders sogt. Es gibt ja ned grod oa Boarisch. Oda es gibt an andan Grund, warum do "verwendn" stod "heanemma" steht. Hutbert (dischkrian) 09:39, 18. Nov. 2016 (CET)

Dangschee Hutbert, hosd Recht. Hobs ausbessad. --Howan Hansi (dischkrian) 10:32, 20. Nov. 2016 (CET)