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Fenstaln

Aus Wikipedia
Fenstaln

Fenstaln oda Fensterln wor friara a Brauch, wo de junga Buaschn bei da Nacht zu de Deandln (Gschbusi) ganga san und mid da Loada beim Kammafensta einegschding san (de Kamman vo de Deandln worn moast im easchtn Stock).

Weis anno dozumois ned vui Meglichkeitn gebm hod, Mendscha kenna z lerna, hod si de Brautwerbung oft vorm Kammafensta ogspuit. Grad bei de scheenstn Deandln worn natiale meara Burschn interessiat. S Fenstaln wor dahea aa oft mit Raffarein mit Rivaln vabundn, wen zwoa oda meara Buama gleizeiti zum Kammafensta vo oan Mendsch keman san.

A Gstanzl wias a efta danem gaunga is.

De Brautweabung vorm Fensta hod a lange Tradition vo da Serenade ibas Nochtliad bis zum Gasslbrauch. Dees hod damit zdoa, dass unvaheiratete Weiba friara in da Regl ned aloa ausgeh hom deafn. De Kommunikation ibas Fensta wor deshoib oft de oanzige Meglichkeit.

Da Gasslbrauch is da Vorlaifa vom Fenstaln. Ban Gasslbrauch is a Gruppm vo Burschn vor a Kammafensta vo am Deandl zogn und hod do erotisch-satirische Reime (de Gasslreime) zan bestn gebm. Eascht wens eanst worn is, san de Buaschn oanzln vors Fensta kema.

Vor da Motorisiarung und vor da sexuelln Freizigigkeit wors Fenstaln ned nua in Bayern und Östareich, sundan in ganz Eiropa weit vabroadd. Es wor a teiweis geduidete Form zum Auslebm vo offiziej vabotana, vorehelicha Sexualität.

Des ganze begrindt si doduach, dass im Haus moastns Großfamilien gwohnt ham und da Vata, d Muada oder da Bauer oda d Bairin natiali koa Unzucht in eanan Haus hom woidtn - oda hom woin deafa. S wor nämle duach a Gsetz vabotn (Kuppeleiparagraph §180 a. F. StGB) dem unzichtign Treim Voaschub z leistn.

Zui vom Fenstaln is oamoi natiale s Schnacksln, oba aa s Kennalerna und s Zammasein mitm Diandl in da guadn Stubm.

Fenstaln heit

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Zweng da sexuejn Freizigigkeit und da Gleichberechtigung vo de Weibaleit is as Fenstaln heit nua no ausnohmsweis notwendi. Heizdogs wead ob und zua zan Spass gfenstald.

As Fenstaln werd in da boarischn Musi oft bsunga. As bekanntaste Liad zum Fenstaln is da Fensterstock Hias, a oids boarisches Voiksliad. Am populeastn is de Interpretation vom Fredl Fesl.[1] Oft wead am Fredl dees Voiksliad sogoa zuagschriebm.

  • Fredl Fesl: Fensterstock Hias, im Oibum "Die Erste"

Jenseits vom Weißwuaschäquator ko Fenstaln ois Hausfriednsbruch ogsegn wean: Des Amtsgericht Frankfurt am Main hod entsprechand guateit .[2]

  1. Fredl Fesl: Fensterstock Hias, im Oibum "Die Erste"
  2. Urteil des AG Frankfurt a. M. 33 C 2982/99-67 vom 30. November 1999
  • Beitl: Wörterbuch der deutschen Volkskunde. Stuttgart 1974. S. 252
  • Egon M. Binder: Liebe auf Bairisch. Mosaik Valog, Grafenau 1984.