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Schmei

Aus Wikipedia
(Weidagloadt vo Schmeizla)
Der Artikl is im Dialekt Obaboarisch gschriem worn.
Schmei
Schnupfdabagbixn aus Poazllan
Zwoa oide Schnupfa, 1888

Schmei is a fein zribna Tabak, wo ma si in de Nosn affe schiabt. Da Schmei wead z Bayern aa Bries, Schnupf, Schmeizla, Schmoizla, Dawak oda Nosnlega gnennd.

Historische Schnupftabakmih De Ster z Rotterdam

S Schnupfa vo Medikamentn und Tabak woa bei vuin Vejkan af dera Wejd bekannt, scho bevoa da Tabak in Eiropa eigfiat woan is. Es is schriftli belegt, dass scho voa iwa 1000 Joa zua Zeit vo da Tang-Dynastie (618-907) Arzneimittl gschnupft woan san. Ob dafia aa Tabak vawendd woan is, woaß ma ned mit letzta Sichaheit, es wiad oba von Forschan vamutet. Sicha is, dass ab da Ming-Dynastie (1368-1644) Schnupftabak ogwendd woan is.[1]

Nach Eiropa is da Schmei owa vo Amerika kema. Zum easchtn Moi hod a Eiropäa des Tabakschnupfen 1496 bei de Indiana auf Haiti gsegn und driba gschriem; des woa da Mönch Romano Pane. Imma wann de Kenige de Getta um Rat gfrogt ham, hams Schmei (in da Indianasproch Cohabba) gschnupft. Danoch hams glei eanare Visiona ghobt.

1561 hot da Jean Nicot, franzesischa Gsandta am portugiesischn Hof, Tabakblattln und Saatguat nach Frankreich und an den Kenigshof brocht. De franzesische Kenigin Katharina vo Medici is glei drauf zur begeistatn Schnupfarin woan. Si hot an Schmei gegn Kopfwäh und Migräne vawendt und so es Schnupfn hoffähig gmocht. Deshoib hot ma an Schmei a lange Zeit "Puiva vo da Kenigin" (poudre de la reine) gnennd.

Im 17. Jh. is des Schnupfn vo einign Vatretan vo da Obrikeit bekempft woan. Da Papst Urban VIII hot Schnupfan mid da Exkommunikation droht und 1643 hot da Zar Michael s Schnupfn unta de Strof Nosnobschneidn gestejd. Auf da andan Seitn woa Kenig Ludwig XIII aa Ohänga vom Schnupfn.

1677 is Sevilla de easchte Schnupftabak-Manufaktur vo da Wejd entstandn, ois kenigliche Tabakfabrik. Se hom duatn schwaan Tabak aus Kuba, domois no a spanische Kolonie, vaorbat. In iara bestn Zeit um 1840 hams mid 40 Tabakmuin und 1.700 Orbeita iba 1.000 Tonnen Schnupftabak jeds Joa produziat. Damid wor Schnupftabak wirschofdlich wichtiga wia de andan Kolonialworn ois do woan Kafää, Tee oda Rohrzucka.

Im 18. Jh. is Schmei imma populära woan. Napoleon, Kenig Georg III und Kenigin Charlotte vo England und aa da neiche Papst Benedict XIII woan bekennende Schnupfa. 1733 in Deitschland de easchte Schnupftabakfabrik in Offnbach am Main entstandn, de Firma Bernard de s heit no gibt. Davor hod ma an Schmei in Deitschland nur in Apothekn kriagt. Im 19. Jh. hod nacha s Raucha s'Schnupfa zruckdrängt. In Bayern hod si da Schmeizla oba steaka ghoidn ois im iwrign Deitschland.

In letzta Zeit hods in Deitschland und Eiropa aa Wiedaauflebm vom Schnupftabak gem. Des kimmt woascheinli vor oim durch de imma strengan gsetzlichn Rauchvabote. Es gibt iatzt wieda a Schnupfaszene mit Schnupfvareine, Schnupfmoastaschoftn, vuin Obietan, Netzgschaftln (Shops), neichn Schnupfmaschinen und mea.

Oatn vo Schmei

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Oartn vo Schmei (vo links): Snuff, Klassika und Schmoizla Brasil

Bis vor 200 Joar is Schmeizla ned ois Puiva, sondan in Form vo Karottn oda Bandln vakafft worn. Voam Schnupfa hod ma si domois eascht sejm des Puiva zareim miassn.

Schmei untascheidd si nach de Produktionsvafoarn, de vawenddn Tabakoartn und da Aromatisierung.

Schmeizla A Brasil

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De boarische Spezialität Schmeizla (Schmoizla) Brasil is in Bayern und Österreich de beliabtaste Soatn. Brasil hoasst a deswegn, wei a friaha aus gsoßtn dunklen Brasiltabakn gmocht woan is, de ma z'endlos langen Tabakzepf ("Mangotes") gflochtn hod. Und "Schmoizla" kimmt von Schmoiz, wos ma amoi vawendt hod, damit de Bries weniga staubig gwen is. Heit nimmt ma dazu Tabaköi.

Da Schmoizla hod an erdig-wiazign Tabakgschmock. Es wean koane oda nura weng Aromen zuagem. Schmoizla is dunklbraun bis schwoaz, vagleichsweis grob zariem und a wengal feicht-klebrig (Tabaköi).

Snuff is iatz da meistvakaffte Schmei auf da Wejd und kimmt urspringli aus England. Heit is de Firma Pöschl Tabak aus Niedabayern da wejdgresste Herstella vo Snuff.

Snuff is meistns aromatisiat, oft stoak. De Konsistenz reicht vo staubig iba puivrig bis bräslad-klebrig. Snuff is meistns fein gmoin und hod a hejbraune bis dunklbraune Foab.

Des Ahnl vo de heitign Oatn vo Schmei is aus Tabak-Karottn puivad woa. Heit wiad a oba nua no sejtn so produziat.

De Klassika schmeckt ganz stoak noch Tabak. Af Aromatisiarung wiad meistns vazicht oda es wiad nua a weng Aroma eigsetzt. De Klassika san mittlfein bis grob gmoin; de Kosistenz is feinkearnig und trocken, nua sejtn feicht-klebrig.

Schnupfpuiva enthoid koan Tabak und is deswegn koa echata Schmei. Da Inhoid is haptsächli Traubmzucka und Aromastoffe. In Afrika und Asien gibts a Schnupfpuiva, des aus Kreitern, Wuazln und Pottaschn heagstejt wiad.

Markn und Hersteja

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  • Gebrüder Bernard - grindt 1733 in Offenbach, iatz is da Firmensitz in Sinzing, Bayern; klassischa Schnupftabak: Alt-Offenbacher köstlich, Pariser No. 2, Gekachelter Virginie, Klostermischung - Boarische Schmeizla: Original Schmalzlerfranzl Brasil.
  • Lotzbeck & Cie - grindt 1774 in Lahr (Baden), 1812 valegt noch Augsburg, seit 1928 in Ingolstadt
  • Sternecker, Ludwig Inh. Alfred Sternecker, Straubing - grindt 1900 vo Ludwig Sternecker, heit vom Alfred Sternecker gfiaht. Sternecker produziat in oam Oa-Mo-Betriab no drei Schnupftabaksoatn noch oida, handweaklicha, bayrischa Tradition.
  • Pöschl Tabak, Landshut, Bayern - grindt 1902; Snuff: Gletscherprise, Gawith Apricot Snuff, Ozona - Boarische Schmeizla: Doppelaroma D, Südfrucht und Perlesreuter
  • Wittmann - grindt 1955
  • Arnold Andre
  • Dallmayr

Vaeinigts Kenigreich

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Lodnschuid vo Mullins & Westley in London, Covent garden
  • Fribourg & Treyer - gründt 1720 in Sheffield; gheat da Firma Wilsons & Co (Sharrow); produziat oanzigoatige Soatn noch oidn franzäsischn Rezeptn;
  • Wilsons & Co (Sharrow) - gründt 1737; oana vo de Wejdmoaktfiahra. Markn: Wilsons of Sharrow (Wilsons of Sharrow Best SP, Wilsons of Sharrow Irish Toast No.21, Wilsons of Sharrow Irish High Toast No.22)
  • Samuel Gawith - grindt 1792
  • Gawith Hoggarth - grindt 1854
  • Hedges
  • McChrystal's - grindt 1926 in Leicester; kafft an Tabak vo Wilsons & Co (Sharrow) und hod se nur af de Aromatisiarung spezialisiat. Markn: McChrystal's Original and Genuine, McChrystal's S'nuff, McChrystal's JIP.
  • Mullins and Westley LTD - traditionsreicha Lodn (seit 1870) in London, Covent garden, dea wo a sejm Schmei mischt: Markn COVENT.

Vaeinigte Stootn

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  • De Kralingse
  • L. Dingler - Leonard Dingler Dabake san voa oim in Sidafrika vabreitet. Wegn eanara Natialichkeit erinnans anan boarischn Schmeizla. Dingler Dabake gejtn ois de nikotinstäakstn af da Wejd und eignanse dahea aa zua Rauchaentwehnung.
  • Ntsu
  • Skruf Snus
  • Swedish Match - Markn: Kensington (friaha vo Wilsons in England produziat), Rumney's Export, Edel Prise Extra
  • Bhogilal Mafatlal
  • Dholakia
  • 5 Photo Snuff
  • P.V. Rajan & Company
  • Moeda

Schnupf-Rituale

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De Fingaspitzn-Methodn

Nadialich gibds do de vaschied'nsdn Oardn, wia ma so Bries g'niassn ko.

Schnupfn vom Handruckn

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Ma legd se de Bries auf d Handobafläch'n (iagendwo zwischn Dama und Handg'leng) und na hebd ma d' Hand bis kuaz vor d Nosn und na ziagd ma sauba o. Langjaarige Schnupfa kenna do an Abschdand vo bis zu zwoa Zandemeda schaffa.

Schnupfn vo de Fingaspitzn

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A andre Weise is, dass ma an Zeigefinga und an Middlfinga ausschdregd und den Schmeizla in de endschdand'ne Schboidn nei legd. Daduach wead mehra Lufd mid o gsaugd, wos an Gschmack duachaus vaendan ko.

Schnupfn vo oana Untalogn („Lines“)

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De Vornehma, de leng an Schmei auf n Tisch oda an Biafuitzl und nema ollawei oan mid Dama und Zeigefinga auf

Schnupfn vo kloanan Haifal mit am Rohr („Bombm“)

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Da Schmei wead mit an Rärl in de Nosn gsaugt. Des bewiakt, dass ma mit weniga Tabak a grässare Wiakung dazuit. Zweng an Eisporeffekt is de Technik bei Jugendlichn sea beliabt. Dafia vawendt ma Snuff. Schmeizla is weng seine älign Konsistenz dafi ned geeignet.

Schnupftabakmaschinen

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Schnupftabakmaschinen hom in Bayern a lange Tradition. Damid soi de Bries meglichst gezuit und kroftvoi in d'Nosn gschleidat wean. Es gibt oanfoche oba aa handgschnitzte Maschinen mid de absurdestn Auslesemechanismen (Kurbe, Hammer etc.). Oft sans nur fia de "Spass an da Freid" in gselliga Runde.

Schnupfn in Gruppn

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Ganz neimodean is, dass ma an Schmei in Gruppn konsumiad. Dabei wean Sprich ähnlich wia beim Sauffa aufg'sogd. Tabaksoatn vo Teinehman kenna beispuisweis vamischt wean und es ko midhuif vo Gejdscheinen oda broadn Strohhoim gschnupft wean. Wann vo de Handruckn gschnupft wiad, dann wean de Händ oft im Kroas zsammghoidn und es wia zua synchron gschnupft.

Schnupftabak-Bixxn

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Schmeibixxn vom Oidn Fritz (18. Jh.)
Englische Schnupftabak-Bixxn vo 1894

Wia da Schnuptabak in Eiropa in Mode kemma is, is aa de Manufactur vo Zubehea gfrogt gwen. Schnupftabak-Bixxn hods in oin meglichn Variantn und Materialien gem: vom oanfochn Horn bis zum Suiba, vo eckad bis rund, vo da Toschnbixxn bis zua Tischdosn, vom Metalletui bis zua Porzlanfloschn.

Im 18. und 19. Joahundat woan Schnupftabak-Bixxn a gsejschaftsfähigs Schmuckstickl und san bis heit a beliabta Sammlagegnstand bliem.

De oregende Wiakung vom Schnupfa kimmt iba des Nikotin, des iba den Nosnschleimhaut aufgnumma wead. Dazua kimmt, dass ma nochm Schnupfa an Drang zum Niasssn hod, wos de Nosn frei mocht. Bis is 20. Joarhundat is Schmei ois Medizin vaschriem woan - gegn Kopfschmeazn, Schloflosigkeit, Zahnschmeazn, Huastn und Erkejtungen. Ob Schnupfa a gsunheitsschädliche Wiakung hod, is umstrittn. A Bries hod nua uma 0,5% vom Nikotinghoid vo oana Zigarettn. Vo de gfealichn Teerstoffn hod da Schmei glei gor nix und Passivschnupfn gibts aa ned.

Schmei in da Dichtkunst

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De Gschicht Ein Münchner im Himmel von Ludwig Thoma erzejd vom Alois Hingerl, Deanstmo Nr. 172 am Mingara Haptbahnhof wiara nachm Dod im Himme af oana Woikn frohlockn muass:

"...er setzte sich, wie ihm befohlen, auf eine Wolke und begann zu frohlocken:

'Hahlelujja...Hahlelujja....Hahlelujja....Hahleeeee-lujja ...'

Ein völlig vergeistigter Engel schwebte an ihm vorüber. 'Hallo, Sie! Hallo! fft! Hallo! Ham' Sie, ham's koan Schmaizla? 'Schnupftabak? Ham's nix? A Pris? Geh weida, fahr oane her!' Der Durchgeistigte sah ihn nur völlig entgeistert an, lispelte nur "Hosianna!" und flog von hinnen.

'Ja, ja, was is jetz des für a Depp für a damischer? Ja - na, na, na, na, host vei koan Schmaizla ned? Wenn ma scho anständig fragt, werd ma do anständige Antwort krieg'n kenne! Gscherdee Rueb'n, gscherdee! Engel ... boaniger! Mei Lieber, da werd a so a Zeigl hero'm sei! A-a-a-a-a, wos steh i aus!' Er setzte sich wieder auf seine Wolke und begann erneut zu frohlocken, allerdings bedeutend zorniger:

'Halleluja! Luhja! Luhja, sog i! 'zeefix Halleluja! Luhja!'[2]

Schnupfa-Sprich

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  • Oamoi, do muas jeda geh. / 'Bries' soi auf meim Grobschdoa steh. // Bries!
  • Se in de Augn schaugn / auf Gott vatraun / und zimftig oane auffihaun. // Bries!
  • Host du koan Schmei net / und koa schene Oide net / na leg die liaba glei ins Bett / ohne Schmei geht hoid nix / Kruze fix, Kruze fix! // Bries!
  • Englischa Spruch: What is this on my hand? / it's no grass and it's no sand. / Is it peace? / What matters, // Bries!
  • Schweiza Spruch: Nim s'läbä wies chunt / und wänn ders nümä chunt / nim dier s'läbä!! // Priis!
  • De Wuidsau hogd am Bochrand und reibd an Arsch im Suibasand, ach mächt doch mei Herz so rein, wia dera Wuidsau Arschloch sein. // Bries!
  • Ois woiß i gwieß/ A Acker isch koi Wies // Bries!
  1. Joachim Acker: Der Schnupftabak
  2. Ludwig Thoma: Der Münchener im Himmel, nach Voatrag vo Adolf Gondrell, Transkription W. Näser
Des is a beriga Artike.
Dea Artike is ois berig in de Hall of Fame (Ruhmeshoin) aufgnumma worn.